Prämierungen bei den Hengsten

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Für besondere Hengste und Stuten vergibt der Hannoveraner Verband besondere Preise oder Auszeichnungen. Grundlage hierfür sind Eigen- oder Nachkommenleistungen. Die Auszeichnung erhält der Züchter.

Hannoveraner Hengst des Jahres

Der Titel Hannoveraner Hengst des Jahres wird seit 1992 vergeben. Es sind jedes Mal außergewöhnliche Vererbergrößen, die den Titel "Hannoveraner Hengst des Jahres" erhalten. Ihre Züchter werden mit Unterstützung der R+V/VTV-Versicherung mit einem wertvollen Gemälde sowie einem gutdotierten Scheck ausgezeichnet.

Hengst des Jahres 2020: Forsyth FRH

Hengst des Jahres 2020: Forsyth FRH

Aus ganz wenig viel gemacht

Mit ihm hätte wohl keiner gerechnet: Forsyth FRH wurde Hannoveraner Hengst des Jahres. Dabei ist der sprunggewaltige Braune nicht nur selbst im Parcours bis hin zu Nationenpreisen erfolgreich gewesen, sondern hat mit seiner Tochter Fine Lady auch bis zu Olympischen Spielen erfolgreiche Nachkommen. Für den verstorbenen Züchter nahm sein Sohn Heinrich Eckhoff die wertvolle Auszeichnung im Rahmen der Verdener Hengstkörung entgegen.

 

Forsyths Karriere begann fast auf den Tag genau vor 23 Jahren in der Niedersachsenhalle. Jochen Meyer, Allwörden, hatte den sportlichen For Pleasure/Dorian-Sohn aus der Zucht von Heinrich Eckhoff Senior, Beckdorf, zur Körung gebracht. Dort überzeugte er beim Freispringen und zog im I. Celler Lot im Landgestüt ein. In Adelheidsdorf legte er seinen 300-Tage-Test als Dritter im Teilindex Springen ab und schlug dann den Weg in Richtung Sport ein. Bei Holger Baum, der in Hofheim-Wallau vor den Toren Frankfurts mit seiner Familie einen Zucht- und Ausbildungsstall mit Hengststation betreibt, wurde Forsyth in den Sport gebracht. Holger Baums Tochter Nicole Wenz ritt ihn im Bundeschampionat 2001 auf den glänzenden achten Platz, bevor er mit Toni Haßmann international auf Schleifenjagd ging. Zweimal traten die beiden für Deutschland im Nationenpreis an, in der Aachener Soers waren sie ebenso in den Ergebnislisten zu finden, wie auf vielen anderen renommierten Turnierplätzen in ganz Europa. Ausgezeichnet mit dem Namenszusatz des Hannoveraner Fördervereins, kam Forsyth FRH 2006 wieder zurück auf den Fohlenhof und feierte zahlreiche Erfolge mit der damals 16 Jahre alten Franziska Baum-Gundlach. 2012 ging seine Karriere im Sport zu Ende.

 

Während seines Sporteinsatzes stand Forsyth den Züchter über Holger Baums Hengststation und das Landgestüt Celle zur Verfügung. Züchterisch hatte der mittelgroße Braune nie den allergrößten Zuspruch. Seinen Nachkommen wird Sensibilität und ein Kämpferherz nachgesagt. Aus den wenigen Chancen hat der heute 25-Jährige aber unglaublich viel gemacht. Nur 253 Nachkommen haben ihn zum Vater. Sein einziger gekörter Sohn ist For Edition aus der Zucht von Holger Baum, der nicht nur sein Hengstexamen gewonnen hat, sondern auch mit dem US-Amerikaner Taylor Land international bis 1,60 Meter erfolgreich war. Von 136 eingetragenen Turnierpferden haben 40 Erfolge in schweren Springen – das ist fast jedes dritte eingetragene Turnierpferd, das Forsyth zum Vater hat. 22 seiner Söhne und Töchter sammelten Schleifen in internationalen Parcours für zehn verschiedene Nationen. Eine Tochter gewann olympisches Edelmetall: Fine Lady sprang mit dem Kanadier Eric Lamaze in Rio de Janeiro 2016 zu Bronze in der Einzelwertung. Der Zuchtwert für die höchste erreichte Klasse (HEK) für Forsyth FRH kletterte vergangenes Jahr auf 144 Punkte. Das entspricht in etwa dem Zuchtwert, der aufgrund der Ergebnisse der Zuchtstutenprüfungen berechnet wurde und bei 147 liegt.

 

Gemeinsam mit der R+V/Vereinigte Tierversicherung zeichnet der Hannoveraner Verband seit 1992 einen bedeutenden Hannoveraner Hengst aus. Neben einem hochdotierten Scheck erhält der Züchter ein wertvolles Ölgemälde aus dem Atelier von Manfred Busemann.

Hengst des Jahres 2019: Stolzenberg

Hengst des Jahres 2019: Stolzenberg

Erfolg reiht sich an Erfolg

Der Celler Landbeschäler Stolzenberg ist Hannoveraner Hengst des Jahres. Im Schauprogramm der Hengstkörung hatte der Schwarzbraune seinen großen Auftritt. In der Niedersachsenalle hatte er bereits als Springsiegerhengst seiner Körung und als Grande-Preisträger den Beifall und die Anerkennung des Publikums genossen.

 

Den Erfolg von Stolzenberg konnte sein Züchter Gerd Odlozinski nicht mehr miterleben, er verstarb im vergangenen Jahr. In der Karriere des Celler Landbeschälers reiht sich Erfolg an Erfolg. 1999 wurde der Stakkato/Sandro-Sohn aus dem Stamm der Nachbarin I bei Gerd Odlozinski in Luttmersen geboren. Bei seiner Körung wurde er als bester Springhengst der Körung in Verden gefeiert und zog als Reservesieger in das Landgestüt Celle ein. Auch bei seiner Hengstleistungsprüfung in Adelheidsdorf führte er das Feld an und kam auf einen imponierenden Springindex von 141,88 Punkten. Als einer der begehrtesten Stakkato-Nachkommen kam der Dunkelbraune in Celle in den Deckeinsatz und wurde mit Hauptsattelmeister Joachim Winter eines der erfolgreichsten Parcourstalente seines Jahrganges. Die beiden feierten insgesamt über 80 Siege von A bis S in ihrer acht Jahre langen gemeinsamen Karriere. Vor acht Jahren stand Stolzenberg schon einmal im Rampenlicht der Niedersachsenhalle, damals wurde er mit dem Grande-Preis ausgezeichnet. Schon sein Vater Stakkato war 2007 Hannoveraner Hengst des Jahres.

 

Die sportlichen Ambitionen hat Stolzenberg seinen Nachkommen mitgegeben. 469 Nachkommen sorgen auf den Turnierplätzen der Welt für Ruhm und Ehre. Auf internationalem Parkett mischen die ehemaligen Verdener Auktionspferde Hello Shelby mit Scott Brash und Salt’n Peppa mit Hall McAteer oder Gain Line mit Abdullah Alsharbatly und BSC Skipper mit Holger Wulschner ganz vorne mit und haben ihren Vater unter die Top 50 der besten Springvererber weltweit im WBFSH-Ranking des vergangenen Jahres katapultiert. Für einen überragenden Zuchtwert im Springen von 149 Indexpunkten sorgen seine hochtalentierten Töchter, von denen 33 mit der Staatsprämie ausgezeichnet wurden. Elf seiner Söhne sind in das Hengstbuch I des Hannoveraner Verbandes eingetragen. Die Züchter sind sich einig: Vermögen, Härte und Leistungsbereitschaft sind die Qualitäten, die der Hengst des Jahres 2019, Stolzenberg, seinen Nachkommen mitgibt.

Hengst des Jahres 2018: Belissimo M

Hengst des Jahres 2018: Belissimo M

Ein Sportler vom Scheitel bis zur Sohle

Das Publikum in der ausverkauften Niedersachsenhalle erhob sich von den Rängen, als er eintrat: Der Privatbeschäler Belissimo M ist Hannoveraner Hengst des Jahres. Unter dem Jubel des Publikums nahm sein Züchter Dieter Niesar, Kranenburg, beim Schauprogramm der Hengstkörung die wertvolle Auszeichnung entgegen. 

 

Der Beltain/Romadour II-Sohn Belissimo M ist einer der begehrtesten Dressurpferdevererber. Dabei präsentiert sich der ausdrucksstarke Fuchshengst vom Scheitel bis zur Sohle als Sportler. Der 1999 im Rheinland geborene Vererber schlug nach seiner Körung den Weg in Richtung Viereck ein. Nach dem 30-Tage-Test, den er 2002 in Zweibrücken mit Bestnoten absolvierte, wurde er 2003 mit Holga Finken in Warendorf als Bundeschampion der Vierjährigen Reitpferde gefeiert. Es folgte Platz fünf bei der Weltmeisterschaft der jungen Dressurpferde, bevor er mit Kathrin Meyer zu Strohen in Warendorf die Silbermedaille bei den Fünfjährigen gewann. Mit Hayley Beresford tauchte Belissimo M 2011 auf internationalem Parkett auf. Schon in seinem ersten Grand Prix-Jahr sammelte er Weltcuppunkte und ging beim CHIO Aachen an den Start.

 

Seine überragenden Qualitäten gab Belissimo M an seine Nachkommen weiter. Sein Name steht für Rittigkeit und Typstärke, verbunden mit erlesenen Grundgangarten. Das zur Zeit beste Dressurpferd der Welt, Isabell Werths Doppelweltmeisterin Bella Rose, ist seine Tochter. Nicht weniger als vier seiner Nachkommen wurden Bundeschampions. Bacchus von Worrenberg feierte 2008 den Sieg bei den dreijährigen Reitpferden und war später eine der Preisspitzen der Elite-Auktion in Verden. Für Aufsehen sorgte Benicio, als er 2011 das Bundeschampionat der sechsjährigen Dressurpferde gewann. Er hatte den Weg zu seinem südafrikanischen Besitzer über den Verdener Hengstmarkt gefunden. Der Westfale Blickpunkt gewann 2009 und 2010 nicht nur beide Titel der Dressurpferde in Warendorf, sondern feierte zwei Bronzemedaillen bei den Weltmeisterschaften. Und auch der Westfale Baccardi wurde 2014 Bundeschampion der Dreijährigen, bevor er zweimal an den Weltmeisterschaften teilnahm.

 

Seine Nachkommen verhelfen Belissimo M zu einer führenden Position in der Zuchtwertschätzung. Sein FN-Zuchtwert liegt bei 135, der Hannoveraner-Zuchtwert bei 136. Knapp 100 Söhne und Töchter wurden auf Auktionen in Verden versteigert. 80 seiner Töchter wurde bislang mit einer Prämie ausgezeichnet, 27 Söhne für Hannover gekört. Seit vier Jahren steht der Rheinländer auf dem Gestüt Westfalenhof in Steinhagen im züchterischen Einsatz.

 

Dieter Niesar freute sich nicht nur, „seinen“ Hengst wiederzusehen, sondern erhielt außerdem ein Ölgemälde des Künstlers Manfred Busemann und einen gutdotierten Scheck. Gemeinsam mit der R+V/Vereinigte Tierversicherung zeichnet der Hannoveraner Verband seit 1992 einen bedeutenden Hannoveraner Hengst aus. Durch die Fusion des Hannoveraner Verbandes mit dem Rheinland wurde diese Ehre erstmals einem Pferd aus dem Rheinland zuteil.

Hengst des Jahres 2017: Rotspon

Hengst des Jahres 2017: Rotspon

Der Star im Hintergrund

In Verden wurde der Rubinstein/Argentan-Sohn Rotspon Hannoveraner Hengst des Jahres. Überglücklich nahm Züchterin Christiane Müller, Stade, die Ehrung für ihren verstorbenen Mann Hans-Heinrich entgegen, während der Celler Landbeschäler vor dem begeisterten Publikum in der Niedersachsenhalle auf die Ehrenrunde ging. Dabei ist der Rappe ein Hengst, der aus dem Hintergrund gewirkt hat, vor allem auf der Mutterseite. Er gibt seinen Nachkommen neben den überdurchschnittlichen Grundgangarten eine hohe Rittigkeit mit – Attribute, die Reiter auf der ganzen Welt zu schätzen wissen.

 

Am 22. Februar 1995 wurde Rotspon bei Hans-Heinrich Müller, Stade, geboren. Der passionierte Züchter glaubte an das Rapphengstfohlen und stellte es 1997 zur Körung in Verden vor. Auf dem Hengstmarkt erwarb ihn das Landgestüt Celle und gab ihm seinen Namen: Rotspon – die traditionsreiche, norddeutsche Bezeichnung für qualitätsvolle Rotweine. Wie die klangvollen Namen französischer Weine liest sich auch das Pedigree des Hengstes. Über Rubinstein/Argentan/Pik Bube/Wendekreis sind Hannovers Stempelhengste zu finden und machen Rotspon zu einem der bedeutendsten Vertreter des Stutenstammes der Noreja, der durch das Vielseitigkeitspferd Amadeus Olympisch ist. Mutter St.Pr.St. Antalia hatte ihre Rittigkeit und Bewegungsqualität ebenfalls unter Beweis gestellt, sie gewann dreijährig das prestigeträchtige Reitpferde-Championat in Hannover.

 

Rotspon überzeugte schon bei seiner Hengstleistungsprüfung in Adelheidsdorf. Mit einem Dressurindex von 148,72 Punkten führte er bei einem Gesamtindex von 145,67 Punkten den Jahrgang souverän an. Damit setzte er sich auch gegen Londonderry durch, der seinerzeit Körungssieger war und 2013 als Hannoveraner Hengst des Jahres ausgezeichnet wurde. Mit dem Prüfungssieg bescherte Rotspon seinem Züchter Hans-Heinrich Müller 1999 den Freiherr von Stenglin-Preis.

Sein Zuchteinsatz führte Rotspon in das Land Wursten auf die Station Oberndorf, keine 50 Kilometer von seinem Geburtsort Stade entfernt. Dort traf er auf die passende Stutengrundlage und erfreut sich in Dorum auch nach 18 Jahren noch großer Beliebtheit bei den Züchtern. Gleich aus seinem ersten Jahrgang stammt St.Pr.St. Romanze, die 2002 Siegerstute der Ratje Niebuhr-Schau in Verden wurde. Seine Söhne Rascalino und Royal Blend bezogen Boxen im Landgestüt Celle. Knapp 100 seiner Söhne und Töchter sind im Viereck auf höchstem Niveau erfolgreich, 277 Auktionspferde haben ihn zum Vater. Mittlerweile hat sich der Rappe vor allem als Muttervater zum begehrten Vererber entwickelt. Häufig sind seine Gene in den Pedigrees erfolgreicher Dressurpferde zu finden. Allen voran bei Olympiasieger Showtime FRH, der mit Dorothee Schneider in Rio De Janeiro zur deutschen Goldequipe gehörte.

 

Der Züchter Hans-Heinrich Müller konnte diesen Erfolg nicht mehr selbst erleben. Stellvertretend nach seine Frau Christiane, sichtlich überwältigt, die Auszeichnung entgegen, ein Ölgemälde des Künstlers Manfred Busemann und einen gutdotierten Scheck. Gemeinsam mit der R+V/Vereinigte Tierversicherung zeichnet der Hannoveraner Verband seit 1992 einen bedeutenden Hannoveraner Hengst aus.

Hengst des Jahres 2016: Desperados FRH

Desperados FRH - Vom Hengstmarkt an die Weltspitze

In der vollbesetzten Niedersachsenhalle in Verden kannte der Jubel keine Grenzen, als der De Niro/Wolkenstein II-Sohn Desperados FRH zum Hannoveraner Hengst des Jahres gekürt wurde. Unter großem Applaus nahm sein Züchter Herbert Schütt, Hemmoor, die wertvolle Auszeichnung im Rahmen des Schauprogramms der Hannoveraner Hengstkörung entgegen. Nach Stakkato Gold im vergangenen Jahr hat zum zweiten Mal in Folge ein Privatbeschäler aus dem Gestüt Sprehe, Benstrup, diese begehrte Auszeichnung erhalten. "Dieser Preis bedeutet uns sehr viel!", sagte Kristina Bröring-Sprehe, die mit nach Verden gekommen war.

Auf dem Höhepunkt seiner Karriere wurde dem Privatbeschäler Desperados FRH diese höchste Auszeichnung, die für einen Hannoveraner Hengst vergeben wird, zuteil – kurz nach Mannschaftsolympiasieg und Einzelbronze in Rio De Janeiro. Mit Kristina Bröring-Sprehe führt der typvolle Rappe die Dressur-Weltrangliste an, während sein Vater De Niro, Hannoveraner Hengst des Jahres 2008, die Nummer eins der WBFSH-Wertung der Vererber ist. Preis für den Züchter Herbert Schütt ist ein Ölgemälde des Künstlers Manfred Busemann sowie ein gutdotierter Scheck. Gemeinsam mit der R+V/Vereinigte Tierversicherung zeichnet der Hannoveraner Verband ein Mal im Jahr einen bedeutenden Hannoveraner Hengst aus.

Desperados FRH wurde am 2. Juni 2001 bei Herbert Schütt in Hemmoor geboren. Der Züchter stellte ihn zwei Jahre später auf der Verdener Hengstkörung vor, jedoch ohne das positive Körurteil. Als teuerster, nichtgekörter Hengst wurde er an das Gestüt Sprehe versteigert. Beeindruckend und strahlend war der Auftritt des Glanzrappen ein Jahr später bei  der Körung unter dem Reiter im November 2004 . Er überzeugte die Kommission und wurde als Prämienhengst ausgezeichnet. Schon beim 70-Tage-Test in Schlieckau deutete Desperados FRH seine überragenden Grundgangarten und seine allerbesten Charaktereigenschaften an, die er eindrucksvoll im Sport unter Beweis stellte. Als Hannoveraner Champion der dreijährigen Hengste gewann er beim Bundeschampionat 2004 und 2005 jeweils die Bronzemedaille. Mit dem Ausbilder Falk Rosenbauer reifte er zum strahlenden Grand Prix-Pferd und verhalf ihm 2010 zum Sieg im Deutschen Dressurderby und ersten Weltcupplacierungen. 2011 wurde dann ein Traumpaar geboren: Kristina Bröring-Sprehe stieg in den Sattel von Desperados FRH! Im selben Jahr wurde der Hengst mit dem Otto-Lörke-Preis als bestes deutsches Nachwuchs-Grand Prix-Pferd ausgezeichnet. Es folgte der Aufstieg an die Spitze der Dressur-Weltrangliste, Edelmetall bei den Olympischen Spielen in London 2012 und Rio 2016, sowie bei den Weltreiterspielen in der Normandie 2014 und bei den Europameisterschaften in Herning 2013 und Aachen 2014.

Desperados FRH hat sich längst auch als Vererber einen glänzenden Namen gemacht. 2012 wurde er mit dem Grande-Preis ausgezeichnet. Aus bester Mutterlinie der Juggema gezogen, gibt er seine Qualitäten an seine Nachkommen weiter. Während der Vater noch Gold und Bronze aus Brasilien feierte, wurde sein Sohn Destacado in Warendorf Bundeschampion der dreijährigen Hengste. Insgesamt sind acht Söhne in das Hengstbuch I des Hannoveraner Verbandes eingetragen, fünf von ihnen verließen Verdens Körparkett als Prämienhengste. Auch seine Töchter haben es in sich: 2010 war St.Pr.St. Doris Day Siegerstute der Herwart v. d. Decken-Schau und wurde in Warendorf als Bundeschampionesse der dreijährigen Stuten und Hengste gefeiert, ein Jahr später gewann Delany diesen begehrten Titel. 38 Staats- bzw. Hannoveraner Prämienstuten haben ihn zum Vater. Selbstverständlich sind die ältesten Desperados FRH-Nachkommen mittlerweile bis zur höchsten Klasse im Viereck zu finden. Die FN schätzt seinen Zuchtwert in der Dressur auf 137 Punkte, in der Zuchtwertschätzung des Hannoveraner Verbandes liegt er in der Dressur bei 126.

Hengst des Jahres 2015: Stakkato Gold

Stakkato Gold - Vermögen, Willen und Ehrgeiz

Der Stakkato/Werther-Sohn Stakkato Gold ist Hannoveraner Hengst des Jahres 2015. Der 14 Jahre alte Schwarzbraune vom Gestüt Sprehe ist nicht nur selbst international erfolgreich gewesen, sondern hat sich als Springpferdevererber bereits einen glänzenden Namen gemacht. Gemeinsam mit der R+V/Vereinigte Tierversicherung zeichnet der Hannoveraner Verband ein Mal im Jahr einen bedeutenden Hannoveraner Hengst aus.

Stakkato Gold verfügt über Leistungsblut pur: Seine Mutter, die Leistungsstute Springen Wertherröschen v. Werther/Achill-Libero H, war mit den Iren Anthony Condon und Billy Twomey international erfolgreich, sein Vater ist der Hannoveraner Stempelhengst Stakkato. Dazu kommt der hervorragende Stutenstamm der Algave, aus dem schon viele internationale Springpferde hervorgegangen sind. Stakkato Gold wurde am 20. März 2001 im Züchterstall von Arend Kamphorsts Gestüt „Dree Böken“ in Prieros geboren. Die Karriere des Dunkelbraunen begann auf der Hengstkörung in Verden 2003. Er wurde als bester Springhengst ausgezeichnet, und das Gestüt Sprehe, Benstrup, erwarb den Rohdiamanten. Seine Leistungsprüfung legte Stakkato Gold im Sport ab. 2006 und 2007 qualifizierte er sich für das Bundeschampionat des Springpferdes in Warendorf.

Sein Weg führte den Hengst mit seinem Reiter Jan Sprehe achtjährig auf die internationalen Turnierplätze. Der Erfolg war jedoch nur von kurzer Dauer, noch im selben Jahr musste er verletzungsbedingt aus dem Sport genommen werden. Sein Reiter schwärmt: „Stakkato Gold ist das beste Springpferd, das ich bisher geritten bin. Er hatte alles – Vermögen, Willen, Ehrgeiz und Technik.“

Mittlerweile waren die Züchter auf den jungen Vererber aufmerksam geworden: Alleine aus dem ersten Jahr seines Zuchteinsatzes 2004 sind 16 Söhne und Töchter in der schweren Klasse angekommen. Mit dem Iren Kevin Babington gehört Shorapur zu den besten sechs Hannoveranern weltweit. St.Pr.A. KS Stakki eilt mit der US-Amazone Reed Kessler von Erfolg zu Erfolg. Die beiden stammen ebenso aus dem ersten Jahrgang wie Seal, der mit Tobias Meyer und Josef-Jonas Sprehe im Alter von zehn Jahren bereits eine Gewinnsumme von mehr als 53.000 Euro hat. Wie Stakkato Gold selbst wurde er in Verden gekört und vom Gestüt Sprehe erworben.

Dies und die überdurchschnittlichen Bewertungen seiner Kinder in Hengstleistungs- und Stutenprüfungen machen Stakkato Gold zum höchstgeschätzten Springpferdevererber Deutschlands des vergangenen Jahres. Die integrierte Zuchtwertschätzung der FN gibt den Zuchtwert Springen mit sagenhaften 172 Punkten an.

Hengst des Jahres 2014: Breitling W

Breitling W - Top in Sport und Zucht

Hannoveraner Hengst des Jahres 2014 ist der Privatbeschäler Breitling W v. Bismarck/Maat. Der 1991 geborene Fuchs ließ sich gebührend vom Verdener Publikum feiern. Für seinen verstorbenen Züchter Hermann Niehus, Rahden, nahm dessen Schwiegersohn Wolfram Wittig die Auszeichnung entgegen, ein Ölgemälde des Künstlers Manfred Busemann und einen gutdotierten Scheck. Gemeinsam mit der R+V/Vereinigte Tierversicherung zeichnet der Hannoveraner Verband ein Mal im Jahr einen bedeutenden Hannoveraner Hengst aus.  

Auf die Welt gekommen ist Breitling W am 4. April 1991 bei Wolfram und Brigitte Wittig, die gerne ihre Grand Prix-Pferde selbst züchten, reiten und ausbilden. Oberste Priorität hat in Rahden der Sport. So ist es denn auch kein Wunder, dass Breitlings Mutter Maja an den Celler Landbeschäler Bismarck angepaart wurde, einen Hengst, der bis zur schweren Klasse ausgebildet war. Bis dahin hatte Maja, die über ihren Muttervater Gralsritter Anschluss an das begehrte Grande-Blut hat, bereits die bis auf St. Georg-Niveau erfolgreichen Dressurpferde Dancing Queen und Durbridge W v. Diadem gebracht. Ihr erstes Bismarck-Fohlen war die mit Markus Gribbe international erfolgreiche Biagiotti W. Vier Jahre später kam Breitling W auf die Welt. Auch Majas letztes Fohlen, Watussi W v. Woodstock, brachte es auf Erfolge bis St. Georg und machte den Stamm der Schneeflocke zu einem Hannoveraner Stutenstamm allererster Güte.

Breitling W  absolvierte eine klassische Dressurausbildung bei Wolfram Wittig. Eine Karriere als Hengst stand zunächst nicht im Vordergrund. Erst 1998 wurde der bewegungsstarke Fuchs in Verden gekört. Zu diesem Zeitpunkt war er beim Bundeschampionat der Dressurpferde in Warendorf gestartet, Finalist des Nürnberger Burgpokals in Frankfurt und hatte in den folgenden Jahren mit Wolfram und Brigitte Wittig Placierungen bis St. Georg gesammelt. Bis 2007 kamen genau 170 Topresultate zusammen. Breitling W sammelte Weltcuppunkte und verhalf 2001 in Hickstead durch seinen Sieg im Grand Prix der deutschen Equipe zum Gewinn des Nationenpreises. „Bewegungsvermögen, Rittigkeit und Charakter werden nie unmodern!“, lobt Wolfram Wittig.

Sein Talent gibt Breitling W an seine Kinder weiter. Nur wenig in der Zucht eingesetzt, sind 79 seiner Nachkommen in die Turnierpferdelisten der FN eingetragen, sagenhafte 28 davon haben Erfolge in S-Dressuren und höher. Zur internationalen Spitzenklasse gehört seine Tochter Blind Date, die mit Victoria Max-Theurer Österreich brillant im Viereck vertritt. Einer seiner spektakulärsten Söhne ist der Hengst Burlington FRH, der mit Charlott-Maria Schürmann nach dem Sieg im Nürnberger Burgpokal zu den besten deutschen Grand Prix-Nachwuchspferden zählt. Drei weitere Söhne sind in das Hengstbuch I des Hannoveraner Verbandes eingetragen, fünf Töchter mit der Staatsprämie ausgezeichnet. Mit diesen Erfolge nimmt Breitling W einen Spitzenplatz in der FN-Zuchtwertschätzung ein, sein Zuchtwert wird auf 165 Indexpunkte geschätzt. Erst seit 2006 hat Breitling W Fohlenjahrgänge in einer wahrnehmbaren Größenordnung aufzuweisen. Es wird also noch einiges von seinen Nachkommen zu hören sein.

Hengst des Jahres 2013: Londonderry

Londonderry - Liebling der Züchter

Er wurde gefeiert, wie kaum ein anderer Zuchtheroe zuvor: Der Celler Landbeschäler Londonderry ist Hannoveraner Hengst des Jahres 2013 und genoss vor ausverkauftem Haus Jubel und Applaus. Der Goldfuchs trägt als einer der bedeutendsten Vererber die wertvollen Gene seines Vaters Lauries Crusador xx weiter, der nur vier Tage zuvor im Alter von 28 Jahren eingegangen ist. Londonderrys Züchter Klaus-Hermann Ehlen freute sich über ein Ölgemälde des Künstlers Manfred Busemann und einen gutdotierten Scheck. Gemeinsam mit der R+V/Vereinigte Tierversicherung zeichnet der Hannoveraner Verband ein Mal im Jahr einen bedeutenden Hannoveraner Hengst aus.

Londonderry wurde am 16. April 1995 bei Klaus-Hermann Ehlen in Nieder Ochtenhausen geboren. Seine Mutter Windsor Queen v. Warkant/Eiger hatte der renommierten Züchter und Aufzüchter auf der Verdener Fohlen-Auktion 1990 entdeckt. Der Stern des typvollen Goldfuchses ging 1997 bei der Hengstkörung auf, als er umjubelter Körungssieger wurde und in das Landgestüt Celle einzog. Schon damals begeisterte er durch seinen überragenden, ausdrucksstarken Bewegungsablauf und sein makelloses Exterieur. Nach seiner Hengstleistungsprüfung wurde er mit dem Freiherr von Stenglin-Preis als bester Hengst des Jahrganges ausgezeichnet und bezog seine Beschälerbox auf der Station Ankum.

Schon im ersten Zuchtjahr fand Londonderry großen Zuspruch in der Züchterschaft. Mittlerweile hat er über 2.000 Nachkommen. 527 seiner Töchter sind in das Hannoveraner Stutbuch eingetragen, 185 von ihnen mit der Staatsprämie ausgezeichnet. 33 Söhne wurden für Hannover gekört. Auch die Qualitäten seines Nachwuchses unter dem Sattel suchen ihresgleichen, 195 betraten Verdener Auktionsparkett. Londonderry ist dabei Garant für Höchstpreise. Für sensationelle 900.000 Euro wurde sein spektakulärer Sohn Lemony’s Nicket 2011 versteigert und machten den damals dreijährigen zum teuersten Pferd, das jemals über eine Reitpferde-Auktion eines Zuchtverbandes verkauft wurde. Fünf Jahre zuvor hatte bereits Londontime für Aufsehen gesorgt, als er für 510.000 Euro neue Besitzer fand.

Wo Londonderry auftrat, flogen ihm die Herzen der Zuschauer zu. 1999 wurde der Goldfuchs mit Peter Achilles Bundeschampion der vierjährigen Hengste, 2001 brillierte er mit Wolfhard Witte an gleicher Stelle und wurde Vize-Bundeschampion der sechsjährigen Dressurpferde. Dressurmäßig bis auf St. Georg-Niveau gefördert, waren Londonderrys Solo-Auftritte bei den Celler Hengstparaden absolute Höhepunkte.

Seine Talente für das Viereck gibt er an seine Söhne und Töchter weiter. Gleich aus seinem ersten Jahrgang kam Liaison, der 2004 Vize-Bundeschampion der vierjährigen Stuten und Wallach wurde. Im selben Jahr feierte die ein Jahr jüngere La Perla in Warendorf den Titel bei den Dreijährigen. Die beiden Bundeschampions Lemony’s Nicket, der das Bundeschampionat mit absoluten Bestnoten gewann, und Locksley II sowie die Topplacierten London und Le Noire runden Londonderrys prächtige Championatsbilanz ab. Rund 500 Nachkommen sind mittlerweile in die deutsche Turnierpferdeliste eingetragen, 48 sammeln Siege und Placierungen auf S-Niveau. Sie alle verhalfen ihrem Vater zu einem FN-Zuchtwert von 139 Punkten. Reitpferdepoints sind immer inklusive, hier liegt der Celler Landbeschäler mit einem Zuchtwert von 156 ganz vorne.

Hengst des Jahres 2012: Don Frederico

Don Frederico - Er hat Maßstäbe gesetzt

Ein würdige Kulisse für einen beeindruckenden Vererber: Knapp 3.000 Gäste feierten in der ausverkauften Niedersachsenhalle den Hannoveraner Hengst des Jahres 2012: Don Frederico. Gemeinsam mit der R+V/Vereinigte Tierversicherung zeichnet der Hannoveraner Verband ein Mal im Jahr einen bedeutenden Hannoveraner Hengst aus, 2012 wird dem Celler Landbeschäler diese Ehre zu Teil. Züchterin Angelika Westerhoff freute sich über ein Ölgemälde des Künstlers Manfred Busemann und einem gutdotierten Scheck.  

Angelika Westerhoff aus Lüneburg hatte ihre Stute Cleopatra mit Ausnahmebeschäler Donnerhall angepaart: Don Frederico wurde 1997 geboren. Er entstammt dem Stutenstamm der Schwanjungfrau, der unter anderem Stempelhengst Lanthan hervorgebracht hat. Bei seiner Körung 1999 in Verden begeisterte der sportliche Youngster die Kör-kommission und Gäste in der Niedersachsenhalle, wurde zum Siegerhengst proklamiert und wechselte in den Besitz des niedersächsischen Landgestüts. Bei der Hengstleistungsprüfung in Adelsheidsdorf brillierte Don Frederico erneut, schloss die Aufgabe als Zweiter von 45 Teilnehmern ab und gewann souverän den Teilindex Dressur mit 151,67 Indexpunkten. Fünf- und sechsjährig trat er bei den Bundeschampionaten in Warendorf auf und nahm 2006 als erster Landbeschäler überhaupt am Finale des Nürnberger Burgpokals in Frankfurt teil, bei dem er die Einlaufprüfung für sich entschied. Heute ist Don Frederico mit Obersattelmeister Ole Köhler in der Dressur bis zur schweren Klasse erfolgreich.

Nicht nur im Sport, vor allem in der Zucht hat der Celler Landbeschäler Großartiges geleistet. Gleich aus seinem ersten Jahrgang stammen der Bundeschampion Dantonisius und die Vizechampionesse Dark Carlotta, beide aus Weltmeyer-Müttern. Aktuelle Shooting-Stars made by Don Frederico sind die Silbermedaillengewinnerin der Olympischen Spiele in London, Diva Royal mit Dorothee Schneider, und Isabell Werths Grand Prix-Pferd Don Johnson FRH. 25 seiner Söhne sind vom Hannoveraner Verband gekört, darunter der aktuelle Bronzemedaillengewinner der fünfjährigen Dressurpferde bei den Bundeschampionaten in Warendorf, Don Darius, und der Weltmeister der jungen Dressurpferde 2008, Dramatic. Über 2.500 Nachkommen sind beim Hannoveraner Verband registriert, davon 178 Staatsprämienanwärterinnen, 325 Hannoveraner fanden über die Auktionen neue Besitzer. Zuchtleiter Dr. Werner Schade fasste zusammen: „Mit dem Titel Hengst des Jahres honorieren wir Vererber, die Nachkommen liefern, die im internationalen Spitzensport auftreten. Genau dies ist die herausragende Eigenschaft von Don Frederico. Er punktet mit Leistungsbereitschaft, Kraft und Ehrgeiz und gibt eben diese wichtigen Eigenschaften an seine Söhne und Töchter weiter. Er hat Maßstäbe gesetzt.“  

Hengst des Jahres 2011: Graf Top

Grat Top - Der Name ist Programm

Graf Top v. Graf Grannus/Calypso II ist Hannoveraner Hengst des Jahres 2011. Der Celler Landbeschäler trat im Rahmen des Hengstkörung in der ausverkauften Niedersachsenhalle auf. Züchter Alfred Brönnemann, Weferlingsen, freute sich über die traditionsreiche Wohlklang-Statuette und einem gutdotierten Scheck. Mit dieser Ehrung zeichnet die R+V/Vereinigte Tierversicherung jährlich einen bedeutenden Hannoveraner Hengst aus. Graf Top ist der 20. Hengst des Jahres, seinem Vater Graf Grannus wurde 2004 diese Ehre zuteil.

Mit Graf Top wird ein Hengst ausgezeichnet, der über eine sehr hohe Leistungsdichte in seinem Pedigree verfügt und einer der begehrtesten Hannoveraner Springpferdevererber ist. Sechs Mal führt er das begehrte Goldfisch II-Blut sowie die positiven Vollbluteinflüsse von Der Löwe xx und Steinpilz xx im Pedigree. Graf Top kommt aus dem Leistungsstamm der Steingilde, der, noch verhältnismäßig jung, schon etliche hervorragende Sportpferde und Hengste wie Alwins Ass, For Keeps oder Laptop hervorgebracht hat. Seine Mutter St.Pr.St. Capries brachte außerdem Graf Top II sowie den jungen Stakkato’s Highlight, der seinerzeit die Hengstleistungsprüfung in Neustadt/Dosse gewann.

Graf Top wurde 1993 bei Alfred Brönnemann in Weferlingsen geboren. Der damalige Landstallmeister Dr. Burchard Bade erwarb den Braunen und zog ihn im niedersächsischen Aufzuchtgestüt Hunnesrück auf. Von da aus ging es 1995 in die Hengstprüfungsanstalt Adelheidsdorf. Seine Prüfung legte Graf Top mit 130,51 Indexpunkten als Vierter seines Jahrgangs ab, wobei er in Dressur- und Springindex gleichermaßen gut dastand. In diesem Jahrgang musste er sich mit den später international erfolgreichen Springpferden Stakkato und Glenfiddich messen. Ein positives Körurteil war die logische Folge.

Graf Top war von Anfang an auf der Besamungsstelle Hannover-Nord in Süstedt stationiert, wo er anfangs nicht ausschließlich an Springstuten angepaart wurde. So kommt es, dass Graf Top auch einige talentierte Dressurpferde hervorgebracht hat. Der interessanteste unter diesen ist sicherlich der mit Ulla Salzgeber international  erfolgreiche Giorgio Armani. Herausragend ist die Bilanz von Graf Top hinsichtlich der Vererbung von Springpferden. Mehr als jeder zehnte seiner als Turnierpferd eingetragenen Nachkommen hat Erfolge in der Klasse S aufzuweisen. Unglaubliche 28 Graf Top-Nachkommen vertreten die Hannoverschen Farben für unterschiedlichste Nationen in internationalen Springprüfungen. Der derzeit gewinnsummenreichste ist Goshawk aus einer Mutter von Akzent I, der von Jörg Kreutzmann in den Sport gebracht wurde und nun im Beritt von Bertrand Masneri ist. Goshawk ist eines von 129 Verdener Auktionspferden und –fohlen, die Graf Top bislang geliefert hat. Erst auf der aktuellen Herbst-Auktion vor wenigen Wochen trat Gretchen von Graf Top/Stakkato als eines der bestbezahltesten Springpferde die Reise in einen Top-Springstall nach Großbritannien an. 

Auch Graf Tops züchterische Bilanz kann sich sehen lassen. Vier seiner zehn gekörten Söhne stehen derzeit im Deckeinsatz. Grey Top ist einer der meistfrequentierten Hengste des Landgestüts Celle. 34 Staatsprämienstuten haben Graf Top zum Vater. Seit Jahren nimmt er eine Führungsposition in der Zuchtwertschätzung mit überragenden Werten für Springmanier (157) und Vermögen (155) ein. Dem entspricht die Zuchtwertschätzung der FN, bei der der Springpferdevererber 148 Punkte erreicht.

Hengst des Jahres 2010: Goldfever

Goldfever - Kecker Kerl mit Traumkarriere

Der Privatbeschäler Goldfever v. Grosso Z/Galvano ist Hannoveraner Hengst des Jahres 2010. Bei der Hengstkörung in Verden wurde der Fuchs geehrt, der sich vor allem als eines der erfolgreichsten Springpferde der Welt einen Namen gemacht hat. Sein Züchter Sigurd Hochmuth, Meerbeck, nahm die wertvolle Wohlklang-Statuette sowie den gutdotierten Scheck aus der Hand von Verbandspräsident Manfred Schäfer und Zuchtleiter Dr. Werner Schade entgegen. Mit der Stiftung dieses Preises ehrt die R+V/Vereinigte Tierversicherung jährlich einen bedeutenden Hannoveraner Hengst.

Mit seinem Reiter Ludger Beerbaum ist Goldfever zu einem der erfolgreichsten Springpferde aller Zeiten geworden. Über 2 Millionen Euro hat  er in seiner Karriere zusammengesprungen. Bei denOlympischen Spielen ging er für Deutschland an den Start, wurde 2000 in Sydney Mannschaftsolympiasieger und 2003 in Donaueschingen Europameister mit der Mannschaft sowie Zweiter in der Einzelwertung. 2000 und 2001 war Goldfever Deutscher Meister. Der ganz große Einzeltitel blieb ihm jedoch versagt. 2009 wurde der im Alter von 18 Jahren in der Aachener Soers aus dem Sport verabschiedet.
 
Goldfever wurde 1991 bei Sigurd Hochmuth in Meerbeck geboren. Er ist der prominenteste Vertreter des Stammes der Jugendzelt, 1930, Zuchtstätte Enders, Grönloh. Bereits seine Großmutter Dana war mit dem Sohn des Züchters in Springprüfungen erfolgreich. Goldfever war das erste Fohlen der Stute Gundula, die sich vielseitig vererbte. Ihre Nachkommen aus Anpaarungen an verschiedene Hengste brachten es auf etliche Erfolge im Springen und in der Dressur. Der 2004 geborene Goldfever II bestach bei seiner Körung durch überdurchschnittliche Grundgangarten und ist mit Markus Gribbe im Viereck bis Klasse M erfolgreich. Zwei Vollschwestern stehen heute im Züchterstall von Sigurd Hochmuth. 2002 wurde der Geschäftsmann mit der Goldenen Plakette des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten ausgezeichnet.

Uwe Bünger, Hemmingen, zog Goldfever auf. 1993 war er einer der Topspringhengste der Körung und wurde zu einem Spitzenpreis verkauft. Ein Jahr später legte er seine Hengstleistungsprüfung in Celle ab und wurde mit 121,45 Punkten Gesamtindex Achter.  Auf dem Wiechenhof bei Hannover wurde er zunächst von Claudia Prohoffnik in den Sport gebracht. Der unvergessene Dieter Schulze wurde auf den Hengst aufmerksam, erwarb ihn und ließ ihn mit Dirk Ahlmann beim Bundeschampionat und bei den Weltmeisterschaften des jungen Springpferdes starten. Schon damals präsentierte sich Goldfever keck und selbstbewusst. 1998 begann mit Ludger Beerbaum die Traumkarriere in den großen internationalen Arenen der Welt.

Neben seinem sportlichen Einsatz stand Goldfever kurze Zeit den Züchtern zur Verfügung. Er wurde nur von wenigen Züchtern eingesetzt und nutzte seine Chancen als Vererber: Von 74 Fohlen sind 36 bei der FN als Turnierpferd eingetragen. Fünf seiner Nachkommen haben Erfolge in schweren Springen. Absolut top sind seine Tochter Gotha (Z.: Jan Minners, Jork), die im Alter von neun Jahren Ludger Beerbaums große Nachwuchshoffnung ist, und der zwei Jahre ältere Moosbachhofs Goldwing (Z.: Manfred Gerken, Oyten). Der gekörte Hengst nahm mit dem Ungarn Sandor Szasz an den Weltreiterspielen in Kentucky teil und war Dritter im ersten Wertungsspringen.

Hengst des Jahres 2009: Escudo

Escudo I - Ein Champion im Parcours

Hannoveraner Hengst des Jahres 2009 ist der Celler Landbeschäler Escudo I v. Espri/Arkansas. Für den verstorbenen Züchter Allmer Knoop, Loxstedt, nahmen Arno und Sabine Knoop die mit einem großzügigen Betrag verbundene Auszeichnung in Form der Wohlklang-Statuette bei der Hengstkörung in Verden entgegen.

Der sympathische Rappe mit dem wachen Gesichtsausdruck wurde am 23. Mai 1991 bei Allmer Knoop geboren. Heinz Katt, Bremervörde, zog Escudo I auf und stellte ihn 1993 bei der Körung in Verden vor. Schon hier bewies EscudoI sein Talent. Wie ein Gummiball meisterte er die Sprünge und zog im I. Celler Lot in das Landgestüt Celle ein. Ein Jahr später war er gefeierter Sieger der Hengstleistungsprüfung in Adelheidsdorf. Mit 144,9 Punkten im Springindex ließ er die Konkurrenz hinter sich und wurde mit dem Freiherr von Stenglin-Preis als Jahrgangsbester ausgezeichnet. Seitdem gehört der Vererber zum Programm Hannoveraner Springpferdezucht.

Landwirt Allmer Knoop hatte die Mutter von Escudo I, St.Pr.St. Athene v. Arkansas/Woermann als Zweijährige erworben. Sie kommt aus dem Stamm der Notrada, die auf der Zuchtstätte Battelmann, Nesse, 1899 ihren Ursprung hat. Die Braune war eine ausgesprochen typvolle Stute, die bis hin zur Louis Wiegels-Schau hocherfolgreich war. Escudos ein Jahr jüngerer Vollbruder Escudo II war 1994 vielbeachteter Siegerhengst der Körung. Der ein Jahr ältere Erik (Florian Meyer zu Hartum) feierte Siege in S-Springen. Nach dem Tod des Züchters haben Sohn Arno und Schwiegertochter Sabine die Zucht übernommen, St.Pr.St. Erle v. Espri und deren Tochter Cordy v. Contendro werden noch in der Zucht eingesetzt.

Neben seiner Beschälertätigkeit machte Escudo I Karriere im Sport. 1996 gewann er mit Joachim Winter das Hannoveraner Springpferdechampionat auf dem Dobrock und wurde Vize-Bundeschampion in Warendorf. Es folgten zahlreiche Erfolge bis zur schweren Klasse. Seinen Typ und sein Springvermögen gibt Escudo I seinen Nachkommen weiter. Seine Söhne Enorm (Ludger Beerbaum) und Escobar (Thomas Weinberg) sind international erfolgreich ebenso wie El Paso (Jessico Kürten, Markus Beerbaum), der 2003 das Bundeschampionat der fünfjährigen Springpferde gewann.

In der Zuchtwertschätzung ist Escudo I seit Jahren unter den besten Hengsten Deutschlands zu finden. Seine Nachkommen im Springsport verhelfen ihm zu einem aktuellen FN-Zuchtwert von 151 Indexpunkten, seine Töchter und Söhne in der Hannoveraner Zuchtwertschätzung zu 147 Indexpunkten im Springen und 145 Punkten im Zuchtwert für Reitpferdepoints und Typ.

Insgesamt sind 306 Escudo I-Töchter beim Hannoveraner Verband eingetragen, 83 wurden mit der Staatsprämie ausgezeichnet. 89 Fohlen und 67 Reitpferde wurden über eine Verdener Auktion verkauft. Von 25 gekörten Söhnen sind derzeit 15 in das hannoversche Hengstbuch I eingetragen. Wie ihr Vater gewannen die Celler Landbeschäler Earl und El Bundy die Hengstleistungsprüfung, Embassy zählt zu den begehrten Springpferdevererbern Hannovers.

Mit seiner Vererbungsleistung setzt Escudo I den Aufschwung der alten hannoverschen E-Linie fort und gab der modernen Springpferdezucht bedeutende Impulse. „Er zeugt mit Springveranlagung ausgestattete Kämpfertypen“, sagt Landstallmeister Dr. Axel Brockmann.

Hengst des Jahres 2008: De Niro

De Niro - Strahlemann im Dressurviereck

Hannoveraner Hengst des Jahres 2008 ist der Privatbeschäler De Niro. Der Donnerhall/Akzent II-Sohn wurde von Brigitte Pahl, Fockbek, gezüchtet. Seit seiner Körung 1995 ist De Niro auf dem Klosterhof Medingen aufgestellt. Mit dem jährlich vergebenen Titel zeichnen der Hannoveraner Verband und die R+V/VTV bedeutende Vererber aus. Züchterin Brigitte Pahl nahm die Wohlklang-Statuette sowie eine Geldprämie beim Verdener Hengstmarkt entgegen.

Der 1993 geborene De Niro begeisterte bereits bei seiner Körung 1995 in Verden und gehörte zu den begehrtesten Hengsten des Hengstmarktes. Ein Jahr später absolvierte der Rappe seine Hengstleistungsprüfung in Adelheidsdorf mit dem höchsten Dressurergebnis. Reitmeister Dolf-Dietram Keller bildete ihn bis zur Grand Prix-Reife aus. 2001 wurde De Niro Deutscher Meister der Berufsreiter, 2003 gewann er das Deutsche Dressurderby in Hamburg. Seit 2006 wird er erfolgreich von der jungen Reiterin Theresa Wahler vorgestellt. De Niros Mutter Alicante war selbst mit Susanne Pahl, der Tochter der Züchterin, bis Klasse M erfolgreich. Sie wurde nur kurz in der Zucht eingesetzt. Eindrucksvolles Ergebnis: Ihre vier Söhne feiern im Sport Erfolge, zwei von ihnen, De Niro und sein rechter Bruder Dimension wurden gekört.

De Niro gibt seine hohe Rittigkeit und Bewegungsstärke sowie Typ und Ausdruck an seine Kinder weiter. 1.341 Nachkommen sind im Hannoveraner Verband registriert. 14 seiner 22 gekörten Söhne sind in das Hengstbuch 1 eingetragen, 99 Töchter wurden mit der Staatsprämie ausgezeichnet. 123mal war De Niro Vater eines Verdener Auktionsfohlens, 109mal Vater eines Auktionspferdes. 434 Nachkommen mit Placierungen im Viereck bis Klasse S führen zu einem Zuchtwert in der Dressur von 147 Indexpunkten. Groß ist De Niros züchterischer Einfluss über seine Söhne. Der Celler Landbeschäler Dancier war Körungs- und Prüfungssieger. Desert Moon und De Janeiro waren jeweils Reservesieger in Verden. De Noir gehört in Dänemark zu den gefragtesten Vererbern. Auf der Mutterseite ist De Niro ebenfalls begehrt. Tochter De Nira brachte mit Hotline den Siegerhengst der Körung 2005, der als teuerster jemals über eine Verbandsauktion verkaufte Hengst für Furore sorgte. Donner de Nero ist Mutter des Reservesiegers der Körung 2007, Fürst Nymphenburg, der die Hengstleistungsprüfung der Landbeschäler 2008 in Adelheidsdorf gewonnen hat.

Hengst des Jahres 2007: Stakkato

Stakkato - Vererber im erfolgreichen Sporteinsatz

Der Spartan/Pygmalion-Sohn Stakkato ist Hannoveraner Hengst des Jahres 2007. Bei der Hengstkörung in Verden zeichnete der Hannoveraner Verband e. V. und die R +V/Vereinigte Tierversicherung seinen Züchter August Meyer, Uenzen, mit der Wohlklang-Bronze sowie einer Züchterprämie für diesen herausragenden Erfolg aus. Stakkato befindet sich im Besitz des Niedersächsischen Landgestüts Celle, wo er züchterisch genutzt wird, sowie dem Stall Bitter, Bad Essen. Hier wird er von Eva Bitter im internationalen Sport geritten.

Stakkato wurde am 4.4.1993 bei August Meyer, Uenzen, geboren und von Andreas Mundt, Petershagen, aufgezogen und bei der Körung vorgestellt. Seine Vater Spartan entstammt der Idealkombination Servus x Gotthard, seine Mutter Pia war selbst bis Springen der Klasse L erfolgreich und wurde bei der Zuchtstutenprüfung mit der Traumnote 10,0 im Springen beurteilt. In Verden beeindruckte Stakkato durch sein spektakuläres Freispringen und Landstallmeister Dr. Burchard Bade erwarb ihn für Celle. Die Hengstleistungsprüfung legte er als Jahrgangsbester im Springen ab. Sein Sieg beim Bundeschampionat des deutschen Springpferdes 1998 in Warendorf machte Stakkato zum Aushängeschild der Hannoveraner Springpferdezucht. Es folgte 1999 der Vizetitel. 2003 gewann der Braune mit Eva Bitter den deutschen Meistertitel bei den Amazonen. Neben etlichen internationalen Topplacierungen gehörte Stakkato fünf Mal zu einer Nationenpreisequipe. Einen seiner größten Erfolge feierte der Hengst in diesem Jahr in Nörten-Hardenberg als Zweiter im hochdotierten Großen Preis.

Der Celler Landbeschäler gibt seine Qualitäten über dem Sprung an seine Kinder weiter. Internationale Erfolge erzielen Rückenwind mit Holger Wulschner, Sambuca mit Eva Bitter oder Stritzel mit dem Bulgaren Angel Njagolov. Jüngster erfolgreicher Spross ist der vierjährige Sicerto, der mit Oliver Ross das Hannoveraner Springpferdechampionat gewann. Insgesamt 188 Stakkato-Kinder gehen im Sport, 17 seiner Söhne wurden in Hannover gekört und 26 Töchter mit der Staatsprämie ausgezeichnet. 45 Fohlen lieferte er für die Fohlenauktion, zehn Reitpferde für die Eliteauktion. Seit Jahren nimmt er die Spitzenposition in den Zuchtwertschätzungen des Hannoveraner Verbandes und der Deutschen Reiterlichen Vereinigung ein.

Hengst des Jahres 2006: Lauries Crusador xx

Zum 15. Mal wurde der Hannoveraner Hengst des Jahres gekürt. Zum ersten Mal wurde mit dem Celler Landbeschäler Lauries Crusador xx ein Vollblüter ausgezeichnet, der die Hannoveraner Zucht in den vergangenen Jahren maßgeblich beeinflusst hat. Besitzer des braunen Veredlers ist der Stall Hell, Klein Offenseth. Seit diesem Jahr wird der Preis von der R+V/Vereinigte Tierversicherung gestiftet, die damit ihr Engagement in Verden als einer der führenden Pferdeversicherer Europas weiter ausbaut.

Lauries Crusador xx v. Welsh Pageant xx/High Top xx wurde 1985 in England geboren und begann seine Laufbahn auf den Galopprennbahnen. Er erreichte ein GAG von 90,5 Kilogramm und erhielt damit den Zugang zu den Warmblutzuchten Deutschlands. Der vor einigen Jahren verstorbene renommierte Hippologe und Hengsthalter Maas J. Hell entdeckte den Braunen. Dank der guten Kontakte zu Landstallmeister Dr. Burchard Bade wurde Lauries Crusador xx für den Zuchteinsatz direkt in das Niedersächsische Landgestüt nach Celle geschickt und bezog 1991 seine Beschälerbox in Landesbrück.

Von Anfang an wurde Lauries Crusador xx von den Züchtern gut angenommen. Er hat nicht nur die Stutenpopulation in seiner Heimat Kehdingen, sondern die gesamte hannoversche Zucht maßgeblich beeinflusst. 1.560 Nachkommen sind registriert, 349 Stuten in eine Abteilung des Stutbuches eingetragen, 103 mit einer Staatsprämie ausgezeichnet. 39 Söhne wurden gekört, 13 in das Hengstbuch I eingetragen. 546 eingetragene Turnierpferde haben Lauries Crusador xx zum Vater. Mit seinen erfolgreichen Nachkommen ist der Vollblüter Lauries Crusador xx auf dem besten Weg, eine neue Hengstlinie in Hannover zu gründen.

Zu seinen erfolgreichsten Nachkommen im Sport zählt Le Bo, der mit Carola Koppelmann 2005 Dritter der deutschen Meisterschaften der Dressurreiterinnen wurde. Das ehemalige Verdener Elite-Auktionspferd Lesotho gehörte mit Ellen Schulten-Baumer zum deutschen Olympiakader für Athen. Der Hengst Louis Heslegard war mit Gerda Lehmann dänisches Olympiapferd. Bei den Weltreiterspielen in Aachen ging Le Primeur mit Marie-Line Wettstein für die Schweiz an den Start. Für Furore sorgte der Lauries Crusador xx-Sohn Londonderry, der als Körungssieger das Bundeschampionat der vierjährigen Hengste in Warendorf gewann. Er bewies sich ebenfalls als vererbungsstark. Zwei seiner Söhne traten in diesem Jahr in das Rampenlicht: Locksley II wurde wie sein Vater Bundeschampion der vierjährigen Hengste, Londontime erzielte bei der 115. Elite-Auktion in Verden den bisher auf einer Reitpferdeauktion noch nie erreichten Rekordpreis von 510.000,- EUR.

Hengst des Jahres 2005: Argentinus

Vielseitiger Vererber mit Weltruf

Der Privatbeschäler Argentinus ist Hannoveraner Hengst des Jahres 2005. Der Argentan/Duden II-Sohn hat sich weit über die Grenzen Hannovers hinaus einen Namen als Vererber von Weltrang gemacht. Seine Nachkommen sind nicht nur im Parcours hocherfolgreich, sondern zeichnen sich ebenfalls als Dressurspitzen aus. Für den verstorbenen Züchter nahm seine Tochter Jutta Hagner die Wohlklang-Statuette und den hochdotierten Scheck in der Verdener Niedersachsenhalle entgegen. Seit 1992 werden mit der Unterstützung der Uelzener Versicherungen Hannovers verdiente Vererber ausgezeichnet.

Argentinus wurde am 15. Februar 1980 bei Jacob Büther in Hollern-Twielenfleth geboren. Über Vater Argentan, Hannoveraner Hengst des Jahres 1994, und Muttervater Duden II führt er begehrtes und erfolgreiches hannoversches Leistungsblut. Der Züchter verkaufte das moderne, braune Hengstfohlen zur Aufzucht an Jan Munderloh und Kurt Meiners, Elsfleth. Hier entdeckte ihn vor 23 Jahren Heinrich Klatte, der ihn für seine Hengststation im oldenburgischen Klein Roscharden erwarb, wo er eine Beschälerbox neben dem Spitzenvererber Grannus bezog. 1983 legte Argentinus seine Hengstleistungsprüfung in Adelheidsdorf ab, die er mit 126 Indexpunkten als Jahrgangsdritter absolvierte. Im selben Jahr wurde er in Verden gekört. Von 548 registrierten Hannoveraner Nachkommen wurden 15 Töchter mit der Staatsprämie ausgezeichnet. Sieben Söhne sind im Hannoverschen Hengstbuch eingetragen, darunter der ehemalige Bundeschampion des Deutschen Dressurpferdes A Jungle Prince sowie Adlantus As FRH, der mit Lars Nieberg zum deutschen Team bei den letzten Weltreiterspielen in Spanien gehörte.

Seine Nachkommen im Sport zählen zu den Besten der Welt. Ihre Lebensgewinnsumme hat die Zwei-Millionen-Euro-Grenze überschritten. Die Oldenburger Stute Anka gewann mit Marcus Ehning vor zwei Jahren den Weltcup der Springreiter, Albano war 2001 mit Heike Kemmer Mannschaftseuropameister der Dressurreiter. Argentinus selbst kann Siege und Placierungen in Springprüfungen bis Klasse S vorweisen. Von Beginn an hat der Vererber einen festen Platz auf der Hengstliste des Programms Hannoveraner Springpferdezucht.

Als Auktionsbeschicker hat Argentinus ebenfalls einen guten Ruf. 16 Fohlen wurden in Verden verkauft, 20 Reitpferde auf Elite- und acht auf Zwischenauktionen. 2003 erzielte All Star ZH auf der Elite-Fohlenauktion den sensationellen Spitzenpreis von 60.000,- EUR, zwei Monate später wurde der vierjährige Almost Famous auf der 109. Elite-Auktion für 65.000,- EUR zugeschlagen.

Hengst des Jahres 2004: Graf Grannus

Hengst des Jahres 2004: Graf Grannus

Der Celler Landbeschäler Graf Grannus ist Hannoveraner Hengst des Jahres 2004. In der Verdener Niedersachsenhalle wurde Heiko Oltmanns, Neuengland, als Züchter des Rappens die wertvolle Wohlklang-Bronze sowie ein gut dotierter Scheck überreicht. Mit dieser Auszeichnung würdigen die Uelzener Versicherungen bedeutende Vererber Hannovers, die maßgeblich Einfluss auf die Zucht genommen haben. Damit tritt Graf Grannus die Nachfolge von Brentano II an. Der Hengst des Jahres wird seit 1992 ausgewählt.

Graf Grannus wurde am 8. April 1988 bei Heiko Oltmanns in Neuengland im Ammerland geboren. Sein Vater Grannus v. Graphit/Ozean gehört zu den renommiertesten Springpferdevererbern weltweit. Mutter Goldmädel v. Goldlöwe/Goya brachte nur dieses eine Hengstfohlen und erzielte nach dem kurzen Zuchteinsatz Erfolge in Springprüfungen bis Klasse S. Der Züchter verkaufte den typvolle Rappen zweieinhalbjährig an den Aufzüchter Alfons Frehe-Siermann, Mettingen. In Absprache mit Landstallmeister Dr. Burchard Bade absolvierte Graf Grannus die elfmonatige Hengstleistungsprüfung in Adelheidsdorf, erzielte mit 138,04 Indexpunkten das zweitbeste Springresultat und beendete mit dem Gesamtresultat von 130,51 Punkten den Test als Dritter des Jahrganges. Die Nachfrage nach dem jungen Beschäler setzte unvermittelt ein, nachdem er seine Box auf der Station Schillerslage bezogen hatte. Inzwischen sind 308 seiner Töchter in Hannover eingetragene Zuchtstuten, 44 davon wurden mit der Staatsprämie ausgezeichnet. Aber auch seine Söhne sind begehrt. 19 wurde in Hannover gekört, sechs in das Hengstbuch I eingetragen. Ginsberg, Goodman und Graf Top verstärken das Niedersächsische Landgestüt. Mit Golden Champ stellte Graf Grannus 1995 den Körungssieger, der jedoch kurz darauf eingegangen ist. Dreizehn seiner Nachkommen wurde über eine Verdener Eliteauktion verkauft, 34 fanden auf Zwischenauktionen neue Besitzer.

Durch hochtalentierte Nachkommen auf internationalem Parkett hat sich Graf Grannus als Springpferdevererber einen guten Namen gemacht. Seit Einführung des Programms Hannoveraner Springpferdezucht gehört er zu den empfohlenen Vatertieren. Im vergangenen Jahr erreichte er einen Zuchtwert im Springen von 156 Punkten, die Zuchtwertschätzung aus dem Turniersport kommt auf einen Wert von 136 Punkten. Die gekörten Hengste Gem of India mit Michael Whitaker und Kasting Horses Gavi mit Helena Weinberg zählen zu den besten jungen Springpferden. In den U.S.A. sind Gardenio und Todd Minikus in den Siegerlisten Großer Preise zu finden.

Hengst des Jahres 2003: Brentano II

Hengst des Jahres 2003: Brentano II

Der Celler Landbeschäler Brentano II ist Hannoveraner Hengst des Jahres 2003. Der Fuchshengst wurde bei der Verdener Hengstkörung mit diesem prestigeträchtigen Titel ausgezeichnet. Sein Züchter Dr. Max Schulz-Stellenfleth, Stellenfleth, erhielt einen Scheck über 10.000,- EUR und die wertvolle Wohlklang-Statuette. Mit der großzügigen Unterstützung der Uelzener Versicherungen werden bedeutende Hannoveraner Hengste gewürdigt, die durch ihre Nachkommen die Zucht wesentlich beeinflusst haben.

Brentano II wurde 1983 bei Dr. Max Schulz-Stellenfleth in Kehdingen geboren. Seine Mutter, die Grande-Tochter Glocke, stammt aus einer der bedeutendsten Stutenfamilien Hannovers, die auf die Schumann-Tochter S449 zurückgeht. Die Hengste Garibaldi I und II, Wolkenstein I und II und Beltain, sowie Beauvalais, mit Beatriz Ferrer-Salat eines der international erfolgreichsten Dressurpferde, gehören zur nächsten Verwandtschaft. Beltain setzte aktuell in Warendorf ein Glanzlicht: Sein Sohn Belissimo M wurde mit Holga Finken Bundeschampion der dreijährigen Hengste. Als Körungssieger zog Brentano II 1985 in das Landgestüt Celle ein. Bei der Hengstprüfung zeigte er die beste Leistung in der Dressur und wurde mit einem Gesamtindex von 129,97 Punkten Zweiter. Ein Jahr später war er Vierter des Bundeschampionats des Deutschen Reitpferdes. Bis zur Kl. S ausgebildet, ist er seit Jahren feste Größe der Celler Quadrillen. Seit 1987 ist er im Artland aufgestellt, zuerst in Natbergen, dann auf der Besamungsstelle Ankum.

Hier traf Brentano II auf die passende Stutengrundlage. 68 Staatsprämienstuten und fünfzehn für Hannover gekörte Hengste haben den Fuchs zum Vater. Seine Tochter Bona Dea II verließ die Ratje-Niebuhr-Schau 2000 als Siegerstute und gewann mit ihrer Vollschwester Bona Dea den Ratje-Niebuhr-Preis. Insgesamt lieferte Brentano II 19 Pferde für Elite-Auktionen, unter anderem die Preisspitzen Brentina, Brasseur P, Bandito und Bon Jovi. Brentina gewann bei den Weltreiterspielen in Jerez mit der Amerikanerin Debbie McDonald die Mannschaftsbronzemedaille. Ihr rechter Bruder Barclay steht mit Gonnelien und Sven Rothenberger am Beginn einer internationalen Karriere. Bei den Junioren sind Bernstein und Christian Ritter eine feste Größe. Bon Jovi brachte in diesem Jahr ein besonderes Geschenk: Er wurde Bundeschampion der Vierjährigen in Warendorf. Als Muttervater der Brandenburger Stute Poetin, die nach ihrem Sieg bei den Weltmeisterschaften der Jungen Dressurpferde und im Bundeschampionat in aller Munde ist, hat er sich ein weiteres Mal einen guten Namen als mustergültiger Dressurpferdevererber gemacht. Sein Dressurzuchtwert liegt bei überdurchschnittlichen 137 Punkten. Mit seinen erfolgreichen Nachkommen ist er einer der Söhne des Stempelhengstes Bolero, die für die Renaissance dieses Blutes im Sport sorgen. So wurde im Oktober der Bon Bonaparte-Sohn Bonaparte mit Heike Kemmer als erfolgreichstes Dressurpferd der Welt ausgezeichnet. 

Hengst des Jahres 2002: Warkant

Hengst des Jahres 2002: Warkant

Der Celler Landbeschäler Warkant v. World Cup/Grande ist Hannoveraner Hengst des Jahres. Unter dem Beifall der Zuschauer nahm seine Züchterin Helga Axhausen, Schiffdorf, die wertvolle Wohlklang-Statuette und einen Scheck über 10.000,- EUR entgegen. Die Uelzener Versicherungen zeichnen seit zehn Jahren bewährte Vatertiere der Hannoveraner Zucht aus und bedanken sich so bei den Züchtern für die traditionsbewusste und intensive Zusammenarbeit.

Warkant wurde 1983 bei Helga Axhausen in Schiffdorf im Landkreis Cuxhaven geboren und verbrachte seine Jugend im Hengstaufzuchtgestüt Hunnesrück. Eine Verletzung verhinderte die Teilnahme am Abschlusstest der Hengstleistungsprüfung, so dass sein Ergebnis auf 119,20 Indexpunkte hochgerechnet wurde. Die Körung der Hunnesrücker Hengste verließ er als Sieger und bezog 1987 seine Beschälerbox in Beedenbostel. Von 1993 bis 1998 stand Warkant in Celle, bevor er 1999 in Grethem aufgestellt wurde. Seine Bewegungsstärke machten ihn als Aktionstraber zu einem der Stars der Celler Hengstparaden.

Für Aufsehen sorgen Warkants Nachkommen auf Auktionen und im Turniersport. Er stellte 37 Auktionseliten, von denen dreizehn Spitzenpreise von über 50.000,- EUR erzielten. So wurde Wilberforce v. Warkant/Eiger für 200.000,- EUR oder Wahajama v. Warkant/Acapulco für sagenhafte 255.000,- EUR zugeschlagen. Nicht selten führte der Weg von der Auktionsbühne über die Bundeschampionate in den Sport. Wanessa v. Warkant/Eiger gewann 1991 das Bundeschampionat des Deutschen Reitpferdes. 1999 folgte Wahajama bei den Dressurpferden, die sich zur Zeit mit Ann-Kathrin Linsenhoff anschickt, eine der Großen im Viereck zu werden. Oder Wansuela suerte v. Warkant/Wachmann, die zu den erfolgreichen Grand Prix-Pferden in der Riege des Dressurausbilders Hubertus Schmidt zählt. Auch Weltmeisterin Ulla Salzgeber hat sich mit World Magic v. Warkant/Cavalier einen bewegungsstarken Nachwuchs gesichert, der bereits für den Nürnberger Burgpokal qualifiziert ist.

46 Staatsprämienstutenstuten haben Warkant zum Vater. Die Ergebnisse seiner Töchter bei der Zuchtstutenprüfung machen ihn mit einem Zuchtwert in der Dressur von 156 Indexpunkten zu einem der Top-Dressurpferdevererber Hannovers. Neun seiner Söhne wurden in Hannover gekört.

Hengst des Jahres 2001: Drosselklang II

Hengst des Jahres 2001: Drosselklang II

Der Celler Landbeschäler Drosselklang II v. Don Carlos/Frustra II ist Hannoveraner Hengst des Jahres 2001. Bei der Hengstkörung in Verden wurde seine Züchterin Margarethe Hagenah, Himmelpforten, mit einer wertvollen Bronzeplastik und einem ansehnlichen Scheck über 20.000,- DM ausgezeichnet. Der Braune ist damit der zehnte Hengst des Jahres, der für seine Bedeutung in der Hannoveraner Zucht geehrt wird. Mit der Stiftung des Preises 1992 bedankt sich die Uelzener Versicherung für die traditionelle und intensive Zusammenarbeit mit den Hannoveraner Züchtern und Pferdehaltern.

Drosselklang II kam 1984 bei Margarethe Hagenah in Himmelpforten zur Welt. Seine Mutter Forstlady hatte bereits eine ansehnliche und erfolgreiche Kinderschar. Sein 1971 geborener Vollbruder Diavolo gewann mit Peter Schmitz zahlreiche internationale Springprüfungen und gehörte zu den erfolgreichsten Nachkommen seines Vaters Don Carlos. Neben weiteren erfolgreichen Sport- und Zuchtpferden stellte Landstallmeister Dr. Burchard Bade 1985 Drosselklang I in die Dienste des Niedersächsischen Landgestüts; er stand fünf Jahre auf der Besamungsstation Oberndorf im züchterischen Einsatz. Wie sein rechter Bruder wuchs Drosselklang II bei Heinrich v. Allwörden in Krautsand auf. Auf dem Verdener Hengstmarkt 1986 als Jahrgangsgefährte des legendären Weltmeyer im I. Celler Lot erworben, legte er sein Hengstexamen mit dem besten Springergebnis ab. In Berglage bezog Drosselklang II seine Beschälerbox, wo er auch heute noch im Natursprung für Nachwuchs sorgt. Beinahe hätte seine Karriere ein jähes Ende gefunden, als sich der Braune vor fünf Jahren beim Freispringen schwer verletzte. Aber seiner Härte und Intelligenz ist es zu verdanken, dass er diese Verletzung überstand.

Drosselklang II ist heute einer der letzten Vertreter des Don Carlos-Blutes im Hannoveraner Hengstbestand. Der für seine Abstammung typische wache Geist ist auch bei seinen Nachkommen vielfach wiederzufinden. Er ist einer der Top-Vererber auf der Hengstliste des Programms Hannoveraner Springpferdezucht. Etliche seiner Nachkommen fanden auf Verdener Auktionen zu Spitzenpreisen einen neuen Besitzer. So z.B. Donnerlitchen, die mit Meredith Michaels-Beerbaum im letzten Jahr Vize-Bundeschampionesse des Deutschen Springpferdes war oder der Dobrock-Champion Don Oscar. Dorain wurde 1998 mit Karl-Heinz Markus Vize-Weltmeisterin der jungen Springpferde in Lanaken. Dorincord nahm mit dem Kanadier Ian Millar an den Olympischen Spielen teil. Der Nachwuchs von internationalem Format wie Dobel’s Frechdachs mit Mannschafts-Olympiasieger Otto Becker, Skyboy und Delany mit Weltmeister Rodrigo Pessoa oder Böckmann’s Bella Donna mit Gilbert Böckmann mehrt den ausgezeichneten Ruf des Celler Landbeschälers im Parcours. Drosselklang II – beim Hannoveraner Hengst des Jahres 2001 findet sich klassisches Blut im modernen Gewand, bereit für das nächste Jahrhundert.

Hengst des Jahres 2000: For Pleasure

Der vierzehnjährige For Pleasure v. Furioso II/Grannus, frischgebackener Mannschaftsolympiasieger von Sydney, ist Hannoveraner Hengst des Jahres 2000. Sein Züchter und Besitzer Robert Diestel wird im Rahmen der Verdener Hengstkörung mit einer wertvollen Bronzestatuette und einem 20.000,- DM-Scheck ausgezeichnet. Mit Unterstützung der Uelzener Versicherungen werden seit 1992 Hengste mit herausragender Bedeutung für die Hannoveraner Zucht geehrt.

For Pleasures Erfolgsliste ist lang: Mannschaftsolympiasieger in Atlanta und Sydney, Mannschaftsweltmeister in Rom und Mannschaftseuropameister in Mannheim und Hickstead. Lars Nieberg und Marcus Ehning führten ihn zu etliche Siegen und unzähligen Topplacierungen auf allen Plätzen der Welt, seine Lebensgewinnsumme hat die 2-Millionen-Mark-Grenze überschritten
 
Wesentlich zu der Auszeichung „Hannoveraner Hengst des Jahres 2000" hat seine positive Vererbungstendenz beigetragen: Obwohl For Pleasure in der Zucht nur sparsam eingesetzt wurde, kann er 15 Staatsprämienstuten, acht für Hannover gekörte Söhne und zehn Verdener Auktionspferde vorweisen. Auch der Nachwuchs ist springbegeistert: 97 Töchter und Söhne sind in Deutschland als Turnierpferd eingetragen und verhelfen ihm zu einem Zuchtwert von 156 Punkten im Springen. 50 Töchter wurden in Zuchtstutenprüfungen geprüft, auch hier der Zuchtwert mit 162 Indexpunkten weit überdurchschnittlich. Sein Sohn For Feeling gewann den 100-Tage-Test in Adelheidsdorf im letzten Jahr, der neunjährige For Joy hat mit Jessica Kürten bereits S-Erfolge.

For Pleasure wurde 1986 im Stall von Robert Diestel geboren. In seiner Mutterlinie, die sich seit Generationen im Besitz des Züchters befindet, sammelt sich alles, was in der Springpferdezucht Rang und Namen hat. Mit dem Anlgo-Normannen Furioso II kam begehrtes französisches Veredlerblut hinzu. Eine Anpaarung, die passte. Seine Hengstleistungsprüfung in Medingen legte der bunte Fuchs als Sieger im Teilindex Springen mit 145,95 Punkten ab. Es folgte die Ausbildung bei Hans-Jürgen Giebel. 1993 feierte der damals Siebenjährige in Soltau den ersten S-Sieg und wurde zweimal Niedersächsischer Landesmeister. Mit dem Reiterwechsel zu Lars Nieberg begann 1994 For Pleasures spektakuläre internationale Karriere, deren Höhepunkt dreimal Mannschaftsgold bei internationalen Championaten war. Im letzten Jahr übernahm Marcus Ehning die Zügel und ein neues Traumpaar war geboren. Nur sieben Monate nach dem ersten Start gewannen die beiden Füchse Mannschaftsgold bei der EM und belegten in der Einzelwertung den fünften Platz. Den Höhepunkt setzte For Pleasure in Sydney mit dem Gewinn der Goldmedaille mit dem deutschen Team und dem glänzenden vierten Platz in der Einzelwertung.

Hengst des Jahres 1999: Eiger

Hengst des Jahres 1999: Eiger

Eiger I wurde in Verden zum Hannoveraner Hengst des Jahres 1999 gekürt. Mit dem Celler Landbeschäler wird die Reihe der großen Vererber Hannovers, die bereits mit der grünen Parade-Decke geschmückt wurden, fortgesetzt. Nur fünf Wochen nach dieser Auszeichnung musste Eiger eingeschläfert werden.
Eiger wurde 1975 bei Hans-Wilhelm Oltmann in Drochtersen geboren. Sein Vater Eisenherz stand seinerzeit als Dressurpferdevererber hoch im Kurs. Über den Muttervater Abermals führt Eiger das berühmte Tempelhüter-Blut in seinen Adern. Der Fuchs wuchs im Hengstaufzuchtgestüt Hunnesrück auf und legte 1978 seine Hengstleistungsprüfung in Adelheidsdorf ab. Er zeigte sich sowohl über dem Sprung als auch im Viereck vielseitig veranlagt und belegte mit 113,66 Punkten den vierten Platz. Mit im Prüfungslot befanden sich Großfürst, der das beste Ergebnis erzielte, Bolero, Pik Bube II und Don Juan. Nach der Körung wurde er als bester Hengst des Jahrganges ausgezeichnet. Beedenbostel (1979 – 1992), Celle (1993 – 1996) und Mandelsloh waren die Stationen des Fuchses. Seinen Kindern gab er neben dem Typ und einem korrekten Fundament eine hohe Rittigkeit mit. Oft sind sie deutlich doppelveranlagt. Empire mit Dr. Martina Fincke, geb. Betzler, gewann über 85.000,- DM in Dressurprüfungen auf Grand Prix-Niveau. Sein beiden bekanntesten Söhne Esprit FRH, Mannschaftsweltmeister mit Lars Nieberg, und Easy Jumper, international mit dem Niederländer Jos Lansink hocherfolgreich, sorgen im Parcours für Aufsehen. Diese Nachkommen machen Eiger zu einem der bedeutendsten Springpferdevererber Hannovers. Auch in anderen Disziplinen weiß man Eigers Tugenden zu schätzen: Seit Jahren ist Elliot mit Ute Volmer eines der besten Westernpferde Deutschlands.

Eiger lieferte 35 Staatsprämienstuten und sieben gekörte Hengste. Vor allem über seinen Sohn Espri, der bereits vor vier Jahren Hannoveraner Hengst des Jahres war, nahm die hannoversche E/A-Linie, die ihre Wurzeln bei dem 1884 geborenen Vollblüter Adeptus xx hat, einen erfreulichen Aufstieg. Neben 19 Reitpferden, die über die Eliteauktion in Verden gingen, zeichnet er als Muttervater für etliche Spitzenpferde verantwortlich. So stammt der für sensationelle 400.000,- DM versteigerte Hengst Wilberforce v. Warkant aus einer Eiger-Mutter, ebenso die Bundeschampionesse von 1991, Wanessa, oder Windsor Queen, Mutter des aktuellen Bundeschampions Londonderry.

Hengst des Jahres 1998: Weltmeyer

Hengst des Jahres 1998: Weltmeyer

Der Celler Landbeschäler Weltmeyer v. World Cup/Absatz aus der Zucht von Hermann Meyer, Allwörden, ist Hannoveraner Hengst des Jahres 1998.

Weltmeyer – welch ein Name, welch ein Pferd, welch eine Vererbungskraft. Schon als Hermann Meyer 1986 seinen Hengst auf der Körung in Verden präsentierte, waren Züchter und Kommissionen aus dem Häuschen. Der Name, die Siege auf der Körung, in der Hengstleistungsprüfung, beim Bundeschampionat und bei der DLG-Ausstellung waren eine Prophezeiung, die sich schließlich erfüllte. 51 gekörte Hengste hat er für Hannover gebracht, Hengstleistungsprüfungssieger und Bundeschampions in Serie geliefert, von denen viele beginnen, sich züchterisch zu bewähren.
   
Seine Töchter gehören zur Spitze der Zuchtstuten, 150mal erhielten sie die Staatsprämie. Bei Stutenprüfungen sind sie regelmäßig vorne zu finden. Der geschätzte Zuchtwert von 189 Punkten in der Dressur macht Weltmeyer auch hier zum Klassenprimus. Die Bundesstutenschau in Warendorf in diesem Jahr kann als Weltmeyer-Festival bezeichnet werden. Vier der sechs Stuten in den Sieger- bzw. Reservesiegerfamilien hatten ihn zum Vater. Die Bronzemedaille im Championat der drei- und vierjährigen Stuten holte die großartige Wesley (v. Weltmeyer)-Tochter Wisconsin von Hans-Heinrich Brüning. Im Championat der fünfjährigen Dressurpferde gewann der Weltmeyer/Gelria-Sohn Weltino unter Holga Finken die Bronzemedaille, derselbe Reiter steuerte den Privathengst White Magic auf den vierten Platz. Und natürlich passt auch der Championatssieg bei den dreijährigen Stuten und Wallachen der Wittinger (v. Weltmeyer)/Grenadier-Tochter Weltspitze unter Alyona Bilan in die Erfolgsbilanz.

Was noch wichtiger ist: auch im „Großen Sport" hinterlassen die ersten Weltmeyer-Nachkommen ihre Erfolgsspuren. So holte Ellen Schulten-Baumer Einzel- und Mannschaftsgold bei der Dressur-EM der Jungen Reiter mit der Weltmeyer/Marbod-Tochter Weserperle S. Wie Weltmeyer aus einer Dynamo-Mutter ist mittlerweile Grand-Prix-erfolgreich unter Holga Finken. 615 eingetragene Turnierpferde verdienten bisher über 200.000,- DM auf deutschen Turnierplätzen. Daraus resultiert ein Zuchtwert in der Dressur von spektakulären 177 Punkten. 

Hengst des Jahres 1997: Don Juan

Hengst des Jahres 1997: Don Juan

Don Juan, geb. 1975
v. Don Carlos/Eljen
Z.: Klaus Jarck, Drochtersen
Bes.: Niedersächsisches Landgestüt Celle

Hengst des Jahres 1996: World Cup

Hengst des Jahres 1996: World Cup

World Cup, geb. 1977
v. Woermann/Sender
Z.: Hans-Eduard Börger, Loxstedt
Bes.: Niedersächsisches Landgestüt Celle

Hengst des Jahres 1995: Espri

Hengst des Jahres 1995: Espri

Espri, geb. 1981
v. Eiger/Diplomat
Z.: Rolf Deecke, Lachendorf
Bes.: Niedersächsisches Landgestüt Celle

Hengst des Jahres 1994: Argentan

Hengst des Jahres 1994: Argentan

Argentan, geb. 1967
v. Absatz/Wohlan
Z.: Jürgen Clasen, Hiddestorf
Bes.: Niedersächsisches Landgestüt Celle

Hengst des Jahres 1993: Gralsritter

Hengst des Jahres 1993: Gralsritter

Gralsritter, geb. 1965
v. Grande/Frustra II
Z.: Johann Lange, Oyten
Bes.: Niedersächsisches Landgestüt Celle

Hengst des Jahres 1992: Werther

Hengst des Jahres 1992: Werther

Werther, geb. 1973
v. Wendekreis/Marcio xx
Z.: Hans-Joachim Schrader, Bledeln
Bes.: Niedersächsisches Landgestüt Celle

Grande-Preis

Seit 2009 wird mit dem Grande-Preis ein Hengst ausgezeichnet, der sich in dem wichtigen Altersabschnitt von zehn bis zwölf Jahren befindet. Zu dieser Zeit liegen die ersten gesicherten Informationen über seine Vererbungsleistung vor, denn die ältesten Nachkommen eines Hengstes können zu diesem Zeitpunkt unter dem Reiter beurteilt werden. Mit der Namensgebung soll die Vererbungsleistung des Stempelhengstes Grande gewürdigt werden.

Grande-Preis 2020: Foundation

Grande-Preis 2020: Foundation

Primus inter pares

Der Fidertanz/De Vito-Sohn Foundation wird mit dem Grande-Preis ausgezeichnet. Der zwölfjährige Privatbeschäler vom Gestüt Schafhof in Kronberg/Ts. macht nicht nur mit überdurchschnittlichen Söhnen und Töchtern auf sich aufmerksam, sondern tanzt mit Matthias Alexander Rath auf höchstem Niveau erfolgreich durch das Dressurviereck.

 

Foundation wurde 2008 bei Gerd Pigge in Lastrup geboren und kam mit dem Namen Figo II zur Verdener Fohlenauktion. Zwei Jahre später erhielt er die Zulassung zum Verdener Hengstmarkt, den er, zunächst noch nicht gekört, Richtung Mühlen verließ. 95.000 Euro war Paul Schockemöhle der bewegungsstarke Junghengst wert. Einige Monate später erhielt Foundation dann unter dem Sattel das positive Körurteil.

 

Seinen Veranlagungstest schloss Foundation mit Höchstnoten ab, was ihm einen Dressur-Zuchtwert von 149 einbrachte. Die reiterliche Grundausbildung des Braunen übernahm zunächst Anja Engelbart, die ihn für das Bundeschampionat qualifizierte. Danach nahm Matthias Alexander Rath im Sattel des Hoffnungsträgers Platz. Achtjährig stellten sich erste internationale Erfolge auf Inter I-Niveau ein, zwei Jahre später erste Topplacierugnen im Grand Prix. Mit dem deutschen Nationenpreis-Team wurde das Paar im vergangenen Jahr Zweiter im schwedischen Falsterbo.

 

Doch die Auszeichnung mit dem Grande-Preis ist eine Auszeichnung für die züchterischen Erfolge eines Hengstes. Und auch in dieser Hinsicht kann Foundation punkten. Gleich zehn Fohlen aus seinem ersten Jahrgang erhielten die Zulassung zur Verdener Auktion. Inzwischen sind es fast 50 Reitpferde und Fohlen, die in der Niedersachsenhalle neue Besitzer gefunden haben. Von seinen 22 Hannoveraner Prämienanwärterinnen wurden sieben auf der Herwart von der Decken-Schau prämiert. Alle Zuchtwerte für Foundation bestätigen die Einschätzung, die 2011 mit dem Zuchtwert aus der Veranlagungsprüfung getroffen wurde. Für die Ergebnisse der Zuchtstutenprüfungen liegt der Zuchtwert bei 145, für Jungpferdeprüfungen bei 153 und für die höchste erreichte Klasse bereits bei 131.

 

Die Verleihung des Grande-Preises ist mit der Hoffnung verbunden, dass Foundation die Hannoveraner Zucht nachhaltig positiv beeinflussen möge und war für den Verdener Abend im Rahmen der Auktion im April vorgesehen. Aufgrund der Corona-Krise  musste diese Veranstaltung abgesagt werden. Die Ehrung des Züchters und des Hengstes wird nachgeholt.

Grande-Preis 2019: Grey Top

Grande-Preis 2019: Grey Top

Bei der Verdener Auktion im April wurde Grey Top im prachtvollen Rahmen des Verdener Abends mit dem Grande-Preis ausgezeichnet. Der Celler Landbeschäler ist ein Paradebeispiel für das wertvolle Hannoveraner G-Blut.

 

6G – noch besser, noch leistungsfähiger. Das gilt nicht nur für den Mobilfunk, sondern auch für den springgewaltigen Schimmel Grey Top. Seine väterliche Linie führt über Graf Top, Graf Grannus, Grannus und Graphit direkt zum Namensgeber des Grande-Preises. Zusätzlich führt Grey Top alleine fünf Mal Hannovers Sprinpferdevererberlegende Gotthard im Pedigree. Hinzu kommt ein hocherfolgreicher Mutterstamm, der ursprünglich in Holstein zu Hause war. Das sind die Zutaten, die aus dem typvollen Prämienhengst der Verdener Körung 2009 den allseits geschätzten Grande-Preisträger 2019 gemacht haben.

 

Geboren wurde Grey Top von Emiliano Lonzi im italienischen Fauglia Pisa. Er ist Vollbruder der mit der Schwedin Linn Zakariasson international erfolgreichen Stute Graf Magna, die im Jahr der Körung von Grey Top bereits über 1,55 Meter erfolgreich war. Die gemeinsame Mutter Silver Dream war dreijährig hochplaciert im Freispringwettbewerb für Nachkommen aus dem Programm Hannoveraner Springpferdezucht in Verden und wechselte dann nach Italien. Auf dem Hengstmarkt erhielt das Landgestüt Celle den Zuschlag für Grey Top, der sich dort sofort großer Beliebtheit bei den Züchtern erfreute. In seiner Leistungsprüfung bestätigte er nicht nur sein enormes Springtalent auch unter dem Reiter, sondern er überzeugte zudem mit guten Rittigkeitswerten und elastischen Grundgangarten. Schon vierjährig sammelte er mit Joachim Winter erste Schleifen in Springpferdeprüfungen der Klasse A und L. Ein Jahr später wurden seine ersten Fohlen auf Verdener Auktionen verkauft. Aus seinem ersten Jahrgang stammen außerdem die ersten gekörten Söhne. Einer von ihnen ist Gunfire PJ (Z.: Pferdezucht Dr. Jacobs GbR, Bierbergen), der fünfjährig Hannoveraner Springpferdechampion wurde und mit Pato Muente aktuell Schleifen auf der Sunshine-Tour in Spanien sammelt. Ein Jahrgangsgefährte von Gunfire PJ ist Gentleman FRH (Z.: Annette und Detlef Schelhas, Lage). Der Doppelbundeschampion der Vielseitigkeitspferde begeistert mit Sandra Auffarth nahezu bei jedem seiner Auftritte. Auch im vergangenen Jahr stellte Grey Top wieder einen Hannoveraner Springpferdechampion. Bei den vierjährigen ging an Hann.Pr.A. Glücklich (Z.: Peter Wisch, Otterndorf) kein Weg vorbei. 2013 stieg Heiko Tietze vom Landgestüt Celle in den Sattel von Grey Top und erritt bereits ein Jahr später die erste S-Placierung. Mit hoher Zuverlässigkeit bestätigt der große Schimmel seitdem Saison für Saison diese Leistung. Entsprechend schwärmt Heiko Tietze: „Grey Top ist ein absolutes Verlasspferd, und er will immer alles richtig machen. Er ist im richtigen Verhältnis kernig und ehrlich.“

 

Gerne gesehen sind Grey Tops Söhne und Töchter auf den Verdener Auktionen. Über 60 Mal schlug das Hämmerchen in Verden bereits zu, und ein neuer Besitzer freute sich über „seinen“ Grey Top. Sieben Hengste wurden bislang gekört, und mehr als jede dritte der eingetragenen Stuten wurde auf Schauen prämiert. Grey Tops Zuchtwerte sind von Anfang an auf hohem Niveau, und das gilt nicht nur für die Springzuchtwerte, sondern auch für die für das Fundament. Dies ist keine ganz unwichtige Aussage für die Zucht von langfristig erfolgreichen, modernen Sportpferden. Grey Top betrat die züchterische Bühne im Zusammenhang mit der G-Initiative. Er ist ein besonders wertvoller Vertreter dieser Blutlinie, die er in hoher Konzentration in sich führt. Und er ist ein würdiger Grande-Preisträger, von dem noch einiges zu erwarten ist.

Grande-Preis 2018: Edward

Grande-Preis 2018: Edward

Im Rahmen der Verdener Auktion im März wurde der Celler Landbeschäler Edward mit dem Grande-Preis ausgezeichnet. Der vielseitige Embassy/Fabriano-Sohn stammt aus der Zucht von Hans-Heinrich Dittmer, Radbruch.

 

Seine Hengstleistungsprüfung bescherte Edward den Einzug in das Programm Hannoveraner Springpferdezucht. Sein Bewegungstalent führte ihn schließlich unter dem Sattel von Charlott-Maria Schürmann zur EM-Team-Silbermedaille der Jungen Reiter 2013. Edward, einer der letzten „echten“ Hannoveraner, die ihre Veranlagung für beide Disziplinen auch an ihre Nachkommen weitergeben. Im vergangenen Jahr hatten sich für die drei Disziplinen Dressur, Springen und Vielseitigkeit Nachkommen aus seinen ersten Jahrgängen für das Bundeschampionat qualifiziert. Der Grande-Preis ist ein Preis, der mit der Hoffnung verbunden ist, dass der ausgezeichnete Hengst sich nachhaltig positiv in der Hannoveraner Zucht etablieren möge. Edward ist ein würdiger Preisträger.

 

Bei Hans-Heinrich Dittmer in Radbruch wurde der großrahmige Fuchs 2005 als drittes Fohlen der St.Pr.St. Fabienne geboren. Fabienne selbst war einst Siegerstute in Luhmühlen und auch auf der Louis-Wiegels-Schau 2003 prämiert. Ihr Vater Fabriano steht ebenso für eine vielseitige Vererbung wie Edwards Vater Embassy. Seine bisherige züchterische Bilanz ist also kein Zufall.

 

Edwards Weg führte geradewegs in das Landgestüt Celle. Er wuchs im Hengstaufzuchtgestüt Hunnesrück auf und absolvierte seine Hengstleistungsprüfung in Adelheidsdorf mit 120,72 Punkten im Springen und 142,93 Punkten in der Dressur. Besser kann man eine Doppelveranlagung nicht dokumentieren. Im Anschluss an die Hengstleistungsprüfung wurde er gekört und bezog vierjährig erstmals eine Beschälerbox in Adelheidsdorf, bevor er ab 2010 zunächst in Ankum stationiert wurde.

 

Sein Beschälerstart fiel in etwa zusammen mit Veröffentlichung der Leitlinie Schwerpunktveranlagung, die darauf zielte in der Dressurpferdezucht auch geeignete Springgenetik einzusetzen. Edward war nie ein „Vieldecker“. Lediglich 333 Nachkommen wurden in bislang acht Deckeinsatzjahren registriert. Das schaffen andere Hengste in einem Jahr, doch er eroberte sich eine Fangemeinde, die ihm Spring-, Dressur- und Halbblutstuten zuführte. Vor diesem Hintergrund sind die Erfolge seiner Nachkommen besonders hoch einzuschätzen. Seine Zuchtwerte für Jungpferdeprüfungen für Dressur 137 und Springen 143 sind hoch abgesichert und seine ältesten Nachkommen stehen auf dem Sprung zur Klasse S.   

Grande-Preis 2017: Quaid

Grande-Preis 2017: Quaid

Prämienhengst, Bundeschampion, international erfolgreiches Springpferd. Das sind die bisherigen Stationen des Trägers des Grande-Preises 2017, dem Privatbeschäler Quaid v. Quidam’s Rubin/Voltaire. Mit der Vergabe dieses Preises würdigt der Hannoveraner Verband sein bisheriges züchterisches Wirken, denn er wird an den Züchter eines Hengstes vergeben, der mit seinen ersten Nachkommen unter dem Reiter zu Hoffnungen berechtigt, die Hannoveraner Zucht positiv zu prägen.

Für Quaid gilt dieses in besonderem Maße. Im Züchterstall von Friedhelm Vehlber, Espelkamp, kam er 2004 zur Welt. Im Stall Schwierking wurde er auf den Hengstmarkt 2006 vorbereitet. Sein elastisches und vermögendes Springen fiel anlässlich der Verdener Körung nicht nur einem Stammkunden aus der Tschechischen Republik auf. Er bewies jedoch beim Hengstmarkt den längsten Atem und Quaid wurde in den Staj Mustang versteigert. Der Prämienhengst blieb zunächst in Deutschland – über viele Jahre pflegte das tschechische Mustergestüt eine enge Beziehung zum Landgestüt Celle. Dort wurde Quaid auf die Hengstleistungsprüfung vorbereitet. Auch beim Hengstexamen brillierte der Braune mit der internationalen Springgenetik. Rang zwei im Springindex, Rang Fünf in der Gesamtwertung untermauerten seine Qualitäten, und so ging er 2008 als Celler Landbeschäler erstmals auf Station. Die Hannoveraner Züchter schenkten dem jungen Springpferd von Anfang an ihr Vertrauen. Bisher wurden 27 seiner Nachkommen auf Verdener Fohlen-Auktionen verkauft. Sein erster Jahrgang, im vergangenen Jahr siebenjährig, hat die Klasse S im Parcours erreicht.

 

Quaid selbst wurde mit Johannes Ehning 2009  Bundeschampion. Das brachte ihm außerdem das begehrte Kürzel des Hannoveraner Fördervereins FRH han. Seine ersten Jahrgänge katapultieren Quaid an die Spitzengruppe der Hannoveraner Zuchtwertschätzung, während er selbst auf die Station von Gerd Sosath nach Lemwerder wechselt. Mit Sohn Hendrik sammelt er erste Placierungen in internationalen Springen. Seit drei Jahren steht FRH Quaid im tschechischen Staj Mustang und sammelt mit Gestütsreiter Marek Klus weitere internationale Erfolge.

Grande-Preis 2016: Comte

Grande-Preis 2016: Comte

Der Celler Landbeschäler Comte wurde mit dem Grande-Preis ausgezeichnet. Schon früh hat sich der Contendro/Granulit-Sohn einen glänzenden Namen als Springpferdevererber gemacht. Selbst im Parcours bis Klasse S erfolgreich, führt er in den vergangenen Jahren die Zuchtwertschätzung an. Sein Züchter Rolf Eggerking, Brinkum, wurde in der Niedersachsenhalle anlässlich der Verdener Auktion im März ausgezeichnet.

Comte, der aus dem Stutenstamm der Gaeta kommt, wurde 2003 in Ostfriesland geboren. In seinem Pedigree trifft mit Contendro einer der aktuell einflussreichsten Springpferdevererber Hannovers über Comtes Muttervater Granulit auf das Blut des Stempelhengstes Grannus. Im Hengstaufzuchtgestüt Hunnesrück aufgewachsen, absolvierte Comte seinen 300-Tage-Test im Oktober 2006. 130,42 Punkte im Springindex machten den typvollen Braunen in dieser Disziplin zum Zweitbesten seines Jahrganges. In den beiden folgenden Jahren war erFinalist im Hannoveraner Springpferdechampionat, bevor er 2011 mit Joachim Winter seine erste S-Placierung feierte. Sein erster züchterischer Einsatz führte Comte 2007 nach Oberndorf. Dort gaben ihm die Züchter von Beginn an eine Chance, und seit seine ersten Nachkommen unter dem Reiter sind, steigen seine Bedeckungszahlen stetig an.

Seit seinem Einstieg in die Zuchtwertschätzung ist Comte weit vorne zu finden. Dafür sorgten schon in jungen Jahren die hervorragenden Resultate seiner Töchter in den Zuchtstutenprüfungen. Auch im bundesweiten Vergleich gehört er zu den am höchstgeschätzten Hengsten. 2016 schätzt die Hannoveraner Zuchtwertschätzung einen hervorragenden Springzuchtwert von 145, in der integrierten Zuchtwertschätzung der FN liegt sein Wert bei brillanten 162 Punkten. Comtes Nachkommen zeigen sich in sportlicher Erscheinung und mit viel Vermögen und hoher Rittigkeit. Mittlerweile sind die ersten in der schweren Klasse angekommen. Eine Tochter sorgte im vergangenen Jahr im Schauring für Furore: Hann.Pr.A. Coco M wurde als Spring-Siegerin der Herwart v. d. Decken-Schau gefeiert. Die Statistik weist außerdem 21 Verdener Auktionspferde, neun Staatsprämienstuten sowie zwei gekörte Hengste aus.

Seit 2009 wird der Grande-Preis an einen Hannoveraner Hengst im Alter von zehn bis 14 Jahren vergeben. In diesem Zeitabschnitt liegen die ersten gesicherten Informationen über seine Vererbungsleistung vor, denn die ältesten Nachkommen eines Hengstes können zu diesem Zeitpunkt unter dem Reiter beurteilt werden. Den Preis erhält der Züchter des Hengstes. Mit der Namensgebung wird die Vererbungsleistung des Stempelhengstes Grande gewürdigt.

Grande-Preis 2015: Londontime

Grande-Preis 2015: Londontime

Der Celler Landbeschäler Londontime wurde mit dem Grande-Preis ausgezeichnet. Der Londonderry/Walt Disney-Sohn aus der Zucht von Christina Hellwege-Tiedemann, Oberndorf, überzeugt mit Charme und großer Bewegungsdynamik. Die Preisverleihung fand im Rahmen der Verdener Auktion am 28. März statt.

Seit 2009 wird der Grande-Preis einem Hannoveraner Hengst im Alter von zehn bis 14 Jahren vergeben. In diesem Zeitabschnitt liegen die ersten gesicherten Informationen über seine Vererbungsleistung vor, denn die ältesten Nachkommen eines Hengstes können zu diesem Zeitpunkt unter dem Reiter beurteilt werden. Den Preis erhält der Züchter des Hengstes. Mit der Namensgebung wird die Vererbungsleistung des Stempelhengstes Grande gewürdigt.

Die Geschichte von Londontime ist eng mit dem Auktionsplatz Verden verknüpft. Über den Hengstmarkt 2004 wechselte der ausdrucksstarke Fuchshengst in den Besitz des US-Amerikaners Bertrand Page und bezog eine Box in der Hengstprüfungsanstalt Adelheidsdorf. Nach erfolgter Leistungsprüfung und erstem Deckeinsatz betrat er als Vierjähriger erneut die Verdener Auktionsbühne. Auf der Elite-Auktion im Oktober wurde er für 510.000 Euro einer Besitzergemeinschaft zugeschlagen, die einen weiteren Zuchteinsatz im Landgestüt Celle sicherte.

Londontime erfreut sich aufgrund seines Charmes und seiner Bewegungsdynamik von Beginn an großer Beliebtheit in der Züchterschaft. Seine Nachkommen sind hinsichtlich Typ und Eleganz oft durch den positiven Vollbluteinfluss des Lauries Crusador xx geprägt. Diese Typbrillianz gepaart mit hoher Bewegungsqualität lassen diese auch auf den Verdener Auktionen oft zu den besonders begehrten Aspiranten zählen. Sein Reiter Wolfhard Witte hat Londontime nach seiner Bundeschampionatsteilnahme mittlerweile bis St. Georg-Niveau gefördert.

Grande-Preis 2014: Dancier

Grande-Preis 2014: Dancier

Der Celler Landbeschäler Dancier wurde mit dem Grande-Preis ausgezeichnet. Der De Niro/Lancier-Sohn begeisterte das Publikum des Gala-Abends der 130. Elite-Auktion in Verden mit beeindruckenden Auftritten seiner Söhne Don Nobless und Dancing World. Züchter Ekke Thaden nahm den Preis aus der Hand des Vorsitzenden des Hannoveraner Verbandes, Manfred Schäfer, entgegen. Mit Dancier wurde ein Dressurpferdevererber ausgezeichnet, der hoch in der Gunst der Züchter steht.

Dancier wurde 2002 in Butjardingen bei Ekke Thaden geboren. Der Züchter ist es inzwischen schon gewohnt, Ehrungen für diesen außergewöhnlichen Hengst entgegenzunehmen. 2004 wurde der noble Rappe auf dem Verdener Hengstmarkt zum Siegerhengst gekürt. Mit Ekke Thaden freute sich damals der Aufzüchter Geert Brenninkmeyer aus Hamburg. Im spannenden Bieterduell behielt zum Schluss das Landgestüt Celle die Oberhand und erwarb den Strahlemann für 330.000 Euro. Ein Jahr später gewann Dancier überlegen seine Hengstleistungsprüfung in Adelheidsdorf sowohl im Dressur- als auch im Gesamtindex. Für diese Leistung erhielt der Züchter gleich zwei prestigeträchtige Preise: den Freiherr von Stenglin-Preis und den Burchard Müller-Preis als Auszeichnung für den  besten Hengst des Jahrgangs.

Mit Wolfhard Witte wurde Dancier vierjährig Vizechampion im Hannoveraner Reitpferdechampionat in Verden und gewann beim Bundeschampionat in Warendorf die Bronzemedaille. Auf dem Weg zu Dressurerfolgen der Klasse S stand sechsjährig unter anderem die Finalqualifikation im Bundeschampionat des deutschen Dressurpferdes auf Danciers Karriereleiter. Auf der Besamungsstation Dorum fand er von Anfang an großen Zuspruch in der Züchterschaft, und gleich im ersten Jahr hatte er eine volle Deckliste. Dieser Zuspruch ist bis heute ungebrochen.

Inzwischen wurden über 100 Dancier-Fohlen über die Verdener Fohlen-Auktionen verkauft. 17 seiner Söhne wurden gekört, darunter die prämierten Preisspitzen 2011 De L’Or und 2012 Danciano. Seine Nachkommen erfüllen die hohen Erwartungen auch unter dem Reiter. In Basis- und Aufbauprüfungen sind sie überaus erfolgreich, auf Verdener Auktionen erfreuen sie sich größter Beliebtheit. Das Ganze wird untermauert durch positive Zuchtwerte in der Dressur. Die Typbrillianz sowie die korrekten Fundamente, die Dancier seinen Nachkommen mit hoher Sicherheit weitergibt, führten dazu, dass bereits 85 seiner Töchter mit der Staatsprämienanwartschaft ausgezeichnet wurden. 

Grande-Preis 2013: Perigueux

Grande-Preis 2013: Perigueux

Als erstes Fohlen der St.Pr.St. Sensation v. Stakkato/Akzent II (Z.: Hartmut Hopmann, Wittingen) wurde Perigueux 2002 bei Dr. Karl-Otto Jacobs in Bierbergen geboren. Nach der Aufzucht im Hengstaufzuchtgestüt Hunnesrück kam der Fuchshengst zweieinhalbjährig in die Hengstprüfungsanstalt Adelheidsdorf. Seine besondere Springeignung trat damals bereits zu Tage. Mit Höchstnoten bedacht, belegte er mit 131,93 Punkten im Teilindex Springen den zweiten Rang im Hengsttest. Dieses Ergebnis, gepaart mit seiner Art zu springen, weckte sofort sportliche Begehrlichkeiten. Nach seiner Körung im Februar 2006 in Verden war zunächst seine züchterische Karriere mit dem Verbleib im Landgestüt Celle vorgezeichnet. Von Anfang an erfreut sich Perigueux in der Züchterschaft großer Beliebtheit, die berechtigterweise bis heute anhält.

Für seine sportliche Förderung kam der drahtige Fuchs zunächst in den Beritt von Hauptsattelmeister Joachim Winter. Unter seinem Sattel sammelte Perigueux in Aufbauprüfungen unzählige Placierungen bis hin zum fünften Platz im Hannoveraner Springpferdechampionat 2007 in Verden. Bis zur Klasse M* wurde Perigueux von Joachim Winter gefördert, der rückblickend über ihn sagt: „Vorsicht und Mut haben ihn schon als junges Pferd ausgezeichnet. Den Kontakt mit den Stangen wollte er immer vermeiden.“ Diese Eigenschaften hat er sich bis heute bewahrt. Der nächste Schritt auf der Karriereleiter vollzog sich dann mit dem Reiterwechsel zu Eva Bitter, die schon mit Perigueuxs Muttervater Stakkato so fantastische Erfolge feierte. Im Herbst 2009 wechselte er den Stall und schon im Februar 2010 stellten sich erste Erfolge in der Klasse S ein. Das nennt man einen reibungslosen Übergang. Der vorläufige Höhepunkt war der Sieg im Finale des Youngstercups 2010 in München. Im Jahr darauf folgt die Bronzemedaille bei den deutschen Meisterschaften der Springreiterinnen in Balve und 2012 unter anderem Placierungen in internationalen S***-Prüfungen in Dortmund, Münster und Paderborn. Eva Bitter ist vor allem von Perigueuxs Leistungsbereitschaft begeistert: „Perigueux lebt von seiner Einstellung. Er versucht jeden Tag das Richtige zu machen. Ein super angenehmes Pferd. Brav im Umgang, aber wach wenn es darauf ankommt.“

Im Jahr 2012 ist Perigueux zehn Jahre alt, seine ältesten Nachkommen sind gerade fünfjährig. Doch es zeigt sich bereits, dass sie hinsichtlich des Springens ihrem Vater alle Ehre machen. Zu nennen ist der Bundeschampionatsfinalist und das spätere Verdener Auktionspferd Perigueuxs As oder Penta, ebenfalls ein ehemaliges Verdener Auktionspferd, das mit dem Spanier Ricardo Jurado zu den Finalisten der Weltmeisterschaft der jungen Springpferde in Lanaken zählte.

2013 begann wiederum mit einem Paukenschlag. Mit Weile gewann Penelope PJ den Freispringwettbewerb für Vierjährige in Verden. Sie zählt zur Springkollektion der 128. Elite-Auktion. Insbesondere auf den Auktionen fielen die Nachkommen von Perigueux immer wieder positiv auf. Das vollkommen zurecht: „Die Nachkommen, die wir von Perigueux bislang in Verden gehabt haben, zeichnen sich alle durch vorsichtiges und vermögendes Springen aus. Sie springen gut durch den Körper“, so Auktionsleiter Jörg-Wilhelm Wegener. „Das sind richtige Springpferde.“

Untermauert wird diese Aussage durch die Ergebnisse der Zuchtwertschätzung. Ein integrierter FN-Zuchtwert Springen auf Basis der Eigen- und Nachkommenleistung von 167 katapultiert ihn auf Rang drei im bundesdeutschen Vergleich. Die Vergabe des Grande-Preises ist mit der Hoffnung verknüpft, dass der ausgezeichnete Hengst die Hannoveraner Zucht nachhaltig prägen könnte. Perigueux berechtigt zu diesen Hoffnungen.

Grande-Preis 2012: Desperados FRH

Grande-Preis 2012: Desperados FRH

Herbert Schütt aus Hemmoor erhielt anlässlich des Gala-Abends den Grande-Preis für den De Niro/Wolkenstein II-Sohn Desperados. Zweieinhalbjährig verließ Desperados den Körplatz in Verden noch ohne die angestrebte Zuchtzulassung und erzielte dennoch mit 104.000 Euro einen Spitzenpreis. Entdeckt wurde der Rappe vom Gestüt Sprehe, dem dann seine einzigartige Karriere in Zucht und Sport begann. Ein halbes Jahr später, weiter gereift und unter dem Reiter vorgestellt, wurde der ausdrucksstarke Desperados nicht nur gekört, sondern auch als Prämienhengst ausgezeichnet.

Von da an verlief Desperados Karriere wie im Bilderbuch. Zunächst Bundeschampionatserfolge und dann die weitere Ausbildung. Drei- und vierjährig gewann er die Bronzemedaille auf dem Bundeschampionat für deutsche Reitpferdehengste. Weiter gefördert von Falk Rosenbauer, kamen bereits siebenjährig erste internationale Placierungen hinzu. Ab 2011 nahm Kristina Sprehe in Desperados Sattel Platz. Inzwischen ist der Privatbeschäler bis hin zu internationalen Grand Prix-Prüfungen erfolgreich und wurde 2011 mit dem Otto-Lörke-Preis als bestes deutsches Nachwuchs-Grand Prix-Pferd ausgezeichnet. Selbst hat er es bereits auf die WBFSH-Liste der erfolgreichsten Dressurpferde der Welt geschafft, und nach seinen sensationellen Auftritten in Dortmund steht er mit Kristina Sprehe 2012 vor dem ganz großen Durchbruch.

Die Eigenleistung des Desperados ist beeindruckend, doch seine bisherige züchterische Bilanz steht dem in nichts nach. Zwei Mal in Folge stellte Desperados mit Doris Day und Delany die Siegerstuten der Herwart von der Decken-Schau 2010 und 2011. Doris Day konnte den Bundeschampionatserfolg ihres Vaters darüber hinaus 2010 noch toppen, indem sie sich den Titel sicherte. Mit einem Zuchtwert in der Dressur von 130 Punkten wird seine züchterische Leistung untermauert. Bereits fünf seiner Söhne sind gekört. Darunter die Prämienhengste Destano und Divine Ètincelle. Züchterisch und sportlich ist Desperados auf dem Weg nach ganz oben.

Grande-Preis 2011: Stolzenberg

Grande-Preis 2011: Stolzenberg

Beim Gala-Abend wurde der Grande-Preis an Gerd Odlozinski aus Neustadt für den von ihm gezogenen Stolzenberg v. Stakkato/Sandro verliehen. Stolzenberg gehörte zu den überragenden Springhengsten seines Jahrganges auf der Körung 2001 und wechselte nach harten Bieterduell in das Landgestüt Celle. Der sportliche Eindruck, den er auf der Körung hinterließ, bestätigte sich anschließend eindrucksvoll. Seine Hengstleistungsprüfung schloss der Braune in Adelheidsdorf mit einem ersten Platz im Teilindex Springen mit über 140 Punkten ab. Insgesamt belegt er den zweiten Rang im 50-köpfigen Teilnehmerfeld. Heute ist Stolzenberg mit seinem ständigen Reiter Hauptsattelmeister Joachim Winter in Springparcours bis zur Klasse S erfolgreich.

Seine Nachkommen sind ebenfalls mehrheitlich auf einem guten Weg. Mit 160 Punkten in der Zuchtwertschätzung Springen gehört Stolzenberg aktuell zu den Top Springpferdevererben Hannovers. Altersgemäß feiern seine Töchter und Söhne Triumphe bis zur Klasse M und stehen in diesem Jahr vor ihren ersten turniersportlichen Aufgaben in der schweren Klasse. Zu seinen erfolgreichsten Nachkommen zählen bislang Vizebundeschampion Shaitaan sowie die Reserve-Siegerstute Springen der Herward von der Decken-Schau 2010, Samoa. Über 480 Stolzenberg-Kinder sind bislang beim Hannoveraner Verband registriert, 49 von ihnen fanden über die Auktionen neue Besitzer – allein 2010 stellte er mit San Luca bei der Sommer-Auktion, Saphir bei der Elite-Auktion im Herbst und mit Sherry beim zweiten Alsfelder Advent die Preisspitzen der Springkollektion. Aus dem aktuellen Lot der Elite-Auktion sicherte sich ein Förderer aus Russland die beiden Stolzenberg-Nachkommen San Sebastian und Shaggy. Darüber hinaus sind sechs seiner Söhne gekört. Manier, Vermögen und Leistungsbereitschaft: Diese Eigenschaften gibt Stolzenberg an seinen Nachkomme weiter. Eigenschaften, die für die Sportpferdezucht unerlässlich sind.

Stakkato- und Weltmeyer-Preis

Die besten dreijährigen Hengste eines jeden Prüfungsjahrganges werden mit dem Weltmeyer- (Dressur) oder Stakkato-Preis (Springen) ausgezeichnet. Es wird jeweils eine Gruppe von Hengsten herausgestellt. Die Auszeichnung erfolgt vierjährig zu Beginn der Decksaison.